Anteil der Menschen ohne Berufsausbildung steigt

Wenn das Lesen nicht klappt, wie soll dann eine gute Berufsausbildung erzielt werden? Das Institut der deutschen Wirtschaft befürchtet eine weitere Zunahme von Menschen ohne Ausbildung. Immerhin sind aber 20 Prozent der 25- bis 35-Jährigen besser ausgebildet als ihre Eltern.
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Die Lesefähigkeit für Viertklässler hat abgenommen, es droht eine höhere Anzahl an Menschen ohne Berufsausbildung. (Symbolfoto)Foto: Wavebreakmedia/iStock
Epoch Times29. Juni 2023

Das Bildungsniveau der Deutschen ist in den vergangenen Jahren gesunken. Ein Indiz ist der steigende Anteil von Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung, wie das „Handelsblatt“ am Donnerstag unter Berufung auf eine Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) berichtete. Während bis 2014 der Anteil der Menschen ohne Berufsausbildung unter den 25- bis 64-Jährigen auf nur noch 16 Prozent gefallen war, stieg er bis 2022 wieder auf mehr als 21 Prozent.

Ein weiterer Anstieg sei in den nächsten Jahren zu befürchten. Diverse Schultests, darunter die Iglu-Studie zu den Lesefähigkeiten von Viertklässlern, hatten zuletzt gezeigt, dass der Anteil der Schüler mit gravierenden Lerndefiziten größer geworden ist. Damit sinken der Studie zufolge auch deren Chancen, einen Berufsabschluss zu erzielen.

Generell ist derzeit gut ein Fünftel der 25- bis 35-Jährigen besser ausgebildet als ihre Eltern. Einen Abwärtstrend gibt es demnach aber bei den 35- bis 44-Jährigen, deren Ausbildungsniveau in der Regel endgültig ist. Zwar sank der Anteil derer, die besser ausgebildet sind als ihre Eltern, seit dem Jahr 2000 nur leicht von 22,5 auf 21,8 Prozent. Das hänge auch damit zusammen, dass die jeweilige Elterngeneration besser ausgebildet sei und die Kinder sie also kaum noch übertreffen könnten.

Deutlich gestiegen ist der IW-Studie nach aber der Anteil derer, die ein niedrigeres Bildungsniveau erreichen als ihre Eltern. Dieser Anteil habe sich binnen 20 Jahren von gut drei auf mehr als 15 Prozent verfünffacht. Bildungsabstiege gegenüber den Eltern seien bei den Männern zudem häufiger als bei den Frauen.

(afp/red)



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