Schlägerei bei Fußballturnier in Frankfurt: Spieler für hirntot erklärt

Ein internationales Jugendturnier für Fußballvereine endet an Pfingsten dramatisch: Bei einer Schlägerei wird ein 15-Jähriger laut Polizei lebensgefährlich am Kopf verletzt. Die Polizei sucht Zeugen.
Nach einem Jugend-Fußballturnier ist es zu einer Schlägerei gekommen.
Nach einem Jugend-Fußballturnier ist es zu einer Schlägerei gekommen.Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild
Epoch Times30. Mai 2023

Ein 15-Jähriger aus Berlin wurde nach einer Schlägerei bei einem internationalen Fußball-Jugendturnier in Frankfurt für hirntot erklärt. Das sagte ein Polizeisprecher am Dienstagabend. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Am Pfingstsonntag war es nach dem Abpfiff eines Spiels auf dem Sportplatz im Stadtteil Eckenheim gegen 16.10 Uhr zu einer Schlägerei zwischen Spielern einer französischen und einer Berliner Mannschaft gekommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Vormittag gemeinsam mitgeteilt hatten. Dabei soll ein 16-jähriger Spieler der französischen Fußballmannschaft den Jugendlichen aus Berlin gegen den Kopf beziehungsweise den Hals geschlagen haben.

15-Jähriger muss reanimiert werden

Der 15-Jährige sei zusammengebrochen und habe reanimiert werden müssen. Im Krankenhaus seien schwerste lebensgefährliche Hirnverletzungen festgestellt worden.

Der mutmaßliche Täter wurde den Angaben zufolge festgenommen und kam am Montag in Untersuchungshaft. Die Polizei sucht nun Zeugen. Videos und Fotos könnten online an die Polizei geschickt beziehungsweise auf einer speziellen Seite hochgeladen werden.

Die Veranstalter des internationalen Jugendturniers kündigten auf ihrer Website an, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um ihren Beitrag zur Aufklärung zu leisten. „Wir sind zutiefst erschüttert über die Ereignisse. Es ist unfassbar traurig. Wir sind am Boden zerstört. Die Gewalt auf den Fußballplätzen muss ein Ende haben. Unsere Gedanken sind bei den Mitspielern und Eltern des Spielers“, hieß es dort zudem.

Bei dem Turnier kickten über Pfingsten Mannschaften auf verschiedenen Plätzen in Frankfurt. Auf dem betroffenen Platz fanden Spiele der Altersgruppen U9 (Jahrgang 2014 und jünger) bis U11 (Jahrgang 2012 und jünger) sowie U17 (Jahrgang 2006 und jünger) statt.

Der FC Metz schrieb auf seiner Homepage, der betroffene Nachwuchsspieler aus dem Leistungsprogramm des Vereins bestreite, den anderen Jugendlichen vorsätzlich verletzt zu haben. Der Verein und alle anwesenden Spieler und Eltern stünden den deutschen Behörden zur Verfügung, um die Ermittlungen voranzutreiben.

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) schrieb auf Twitter: „Dass nach einem Fußballspiel in Frankfurt a.M. ein junger Spieler aus dem Leben gerissen wurde, macht mich fassungslos, lässt mich sprachlos zurück. Ich wünsche den Angehörigen, den Freundinnen & Freunden, dem Team unendlich viel Kraft in dieser dunkelsten Stunde.“

Der RBB zitierte Bernd Schultz, Präsident des Berliner Fußball-Verbands: „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten in diesen schwierigen Stunden allen Angehörigen und den Teammitgliedern des betroffenen Spielers.“ Man sei seit Sonntag im engen Austausch mit dem Berliner Verein, um diesem und dessen Mitgliedern, wo es gehe, zur Seite zu stehen.

„Wir sind schockiert darüber, dass ein Jugendlicher durch Gewalt auf einem hessischen Fußballplatz um sein Leben kämpft. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des Jungen“, teilte die Vizepräsidentin des Hessischen Fußball-Verbands, Prof. Dr. Silke Sinning, mit. „Wir verurteilen jegliche Form von Gewalt und arbeiten mit Fairplay Hessen daran, Gewaltvorfälle im Rahmen des Fußballs so weit wie möglich einzudämmen“, so Schatzmeister Jörn Metzler. (dpa)



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