Verteidigungsausgaben
22 NATO-Staaten erreichen Zwei-Prozent-Ziel – Polen an der Spitze
Laut aktuellen NATO-Daten haben 22 der 32 Mitgliedstaaten das Zwei-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben erreicht oder überschritten. Dieses Ziel sieht vor, dass jedes Mitglied jährlich mindestens zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung ausgibt.

Nato-Chef Rutte warnt vor russischen Atomwaffen im Weltall, die Satelliten abschießen könnten. (Archivbild)
Foto: Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa
Von den 32 Mitgliedsländern der NATO haben nach Angaben des Bündnisses 22 Staaten im vergangenen Jahr mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Verteidigung ausgegeben. Das geht aus dem jährlichen Bericht über die Verteidigungsausgaben hervor, den die NATO am Donnerstag veröffentlichte.
In früheren Schätzungen war davon ausgegangen worden, dass 23 Länder im vergangenen Jahr dieses Ziel erreichen würden.
Die meisten europäischen Länder haben nach Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 ihre Verteidigungsausgaben deutlich hochgefahren. Den Schätzungen des Berichts zufolge gab Deutschland im vergangenen Jahr 2,1 Prozent seines BIP für die Verteidigung aus und erreichte somit ebenfalls das von der NATO vorgegebene Zwei-Prozent-Ziel.
Polen führt
Die im Verhältnis zum BIP höchsten Verteidigungsausgaben hatte dem Bericht zufolge Polen mit 4,07 Prozent, vor Estland (3,41 Prozent) und Lettland (3,39 Prozent). Insgesamt stiegen die Verteidigungsausgaben der europäischen NATO-Mitglieder und Kanadas um mehr als 19 Prozent im vergangenen Jahr, wie es weiter in dem Bericht hieß. Die Verteidigungsausgaben der USA entsprachen demnach im vergangenen Jahr 3,39 Prozent des BIP.
Belgien, Kanada, Kroatien, Italien, Luxemburg, Montenegro, Portugal, Slowenien und Spanien verfehlten das Zwei-Prozent-Ziel im vergangenen Jahr. Spanien hatte am Dienstag angekündigt, die Verteidigungsausgaben in diesem Jahr auf zwei Prozent des BIP steigern zu wollen. Auch Portugal, Belgien und Luxemburg sagten bereits weitere Anstrengungen zu. Das NATO-Mitglied Island verfügt nicht über eigene Streitkräfte und daher auch nicht über ein Verteidigungsbudget.
US-Präsident Donald Trump verlangt vor dem Nato-Gipfel Ende Juni in Den Haag von den Nato-Partnern eine Aufstockung ihrer Verteidigungsbudgets auf fünf Prozent ihres jeweiligen BIP. Dies gilt in vielen Ländern, darunter Deutschland, als unrealistisch. Nato-Generalsekretär Mark Rutte spricht von einer Quote „nördlich von drei Prozent“. (afp/red)
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