„Guardian“: London will nach Giftanschlag Auslieferung zweier Russen beantragen

Staatsanwälte in Großbritannien bereiten zwei Auslieferungsgesuche gegen russische Verdächtige im Fall der Giftanschläge vor.
Titelbild
Das Eingangsschild vor dem Salisbury Memorial Hospital, in dem der ehemalige russische Doppelagent Skripal und seine Tochter behandelt wurden.Foto: Dan Kitwood/Getty Images
Epoch Times6. August 2018

Nach dem Giftanschlag in Salisbury will die britische Regierung Moskau einem Medienbericht zufolge um die Auslieferung zweier russischer Verdächtiger bitten.

Staatsanwälte hätten das Auslieferungsgesuch bereits vorbereitet, berichtete die Tageszeitung „Guardian“ am Montag unter Berufung auf Regierungs- und Sicherheitskreise. Demnach sind die Russen verdächtig, den Anschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter durch den Nervenkampfstoff Nowitschok ausgeübt zu haben.

Russland dürfte einem Auslieferungsgesuch nicht nachkommen. Laut dem „Guardian“-Bericht gab es in der britischen Regierung eine hitzige Debatte darüber, ob sich der Versuch überhaupt lohne. Bereits nach der Tötung des früheren russischen Agenten Alexander Litwinenko in London hatte Russland 2007 ein solches Gesuch zurückgewiesen.

Auf AFP-Anfrage äußerte sich die Staatsanwaltschaft nicht, während die Polizei auf laufende Ermittlungen verwies. Bereits im Juli hatten Medien berichtet, dass Ermittler russische Verdächtige identifiziert hätten.

Skripal und seine Tochter Julia waren im März im südenglischen Salisbury vergiftet worden. Beide erholten sich inzwischen von dem Angriff. Der seltene Giftkampfstoff war in der Sowjetunion entwickelt worden. Russland wies die Vorwürfe aus London allerdings stets entschieden zurück.

Knapp vier Monate nach der Attacke wurde in einem nahegelegenen Ort ein britisches Paar mit einer Nowitschok-Vergiftung ins Krankenhaus eingeliefert, die 44-jährige Frau starb. Möglicherweise kam das Paar mit Nowitschok-Resten in Kontakt, die bei dem Anschlag auf die Skripals übrig geblieben waren. Laut der Polizei befand sich das Gift in einer kleinen Flasche.

Die britische Regierung hatte Russland schon früh für den Anschlag auf Skripal verantwortlich gemacht, was eine diplomatische Krise zwischen Russland und dem Westen auslöste. (afp)



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