Dieses Jahr bereits mehr als 1500 Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer ertrunken
Mehr als 1500 Flüchtlinge sind nach UN-Angaben in den ersten sieben Monaten auf dem Mittelmeer ertrunken. Mehr als die Hälfte von ihnen sei dabei im Juni und Juli ums Leben gekommen, so das UN-Flüchtlingshilfswerk.

NGO-Mitarbeitersammeln Migranten im Mittelmeer auf.
Foto: ALESSIO PADUANO/AFP/Getty Images
Mehr als 1500 Flüchtlinge und Migranten sind nach UN-Angaben in den ersten sieben Monaten des Jahres im Mittelmeer ertrunken. Mehr als die Hälfte von ihnen sei dabei im Juni und Juli gestorben, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag in Genf mit.
Demnach stieg die Zahl der Todesfälle, obwohl die Gesamtzahl der über das Mittelmeer nach Europa gekommenen Menschen zuletzt deutlich sank.
Laut UNHCR gelangten seit Januar ungefähr 60.000 Flüchtlinge und Migranten nach Europa. In den ersten sieben Monaten des Vorjahres waren es etwa doppelt so viele. Spanien löste demnach inzwischen Italien als wichtigstes Ankunftsland ab. Dort kamen von Januar bis Juli schon 23.500 Menschen an – so viele wie im gesamten Jahr 2017. Italien verzeichnete 18.500 Ankünfte, in Griechenland waren es 16.000.
Italiens neue Regierung sperrte im Juni die Häfen ihres Landes für die Schiffe privater Hilfsorganisationen, die Migranten aus Seenot retten. Sie will nach eigenen Angaben erreichen, dass in Italien keine neuen Migranten mehr ankommen.
Das UNHCR rief die Staaten entlang der Hauptrouten dazu auf, die Netzwerke der Schlepperbanden zu zerschlagen. Menschenschmuggler nutzten immer seeuntüchtigere Boote.
Zugleich forderte sie die Anrainerstaaten dazu auf, den Kapitänen von NGO-Schiffen die Möglichkeit zur Anlandung von geretteten Migranten zu garantieren. Das seit langem geltende universelle Prinzip, Menschen aus Seenot zu retten, müsse verteidigt werden. Viele Leben seien in Gefahr. (afp)
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