Einnahmequelle der Taliban: 85 Prozent des weltweiten Opiums stammt aus Afghanistan

Titelbild
Ein Bauer erntet am 10. Mai 2020 Opiumsaft von einem Mohnfeld im Distrikt Darra-i-Nur der Provinz Nangarhar, Afghanistan.Foto: NOORULLAH SHIRZADA/AFP über Getty Images
Epoch Times25. August 2021

85 Prozent des weltweiten Opiums stammen aus Afghanistan. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung befürchtet indes sogar, dass das Rauschgiftangebot nach der Machtübernahme der Taliban noch weiter zunimmt. Die Corona-Krise konnte den afghanischen Mohn-Bauern zumindest nichts anhaben: so soll der Anbau im Krisenjahr 2020 sogar einen Zuwachs in Höhe von 37 Prozent gehabt haben.

In puncto Opium-Anbau landet Myanmar mit einem Anteil von etwa 5,5 Prozent an zweiter Stelle, der Rest verteilt sich auf weitere Länder mit einem jeweils sehr geringen Weltmarktanteil. Der Anbau- und Drogenhandel dürfte ein wichtiger Pfeiler für die Taliban bei der Finanzierung sein, ein Pfeiler, der künftig sogar noch wichtiger werden könnte. Dabei war dies nicht immer so. Während der ersten Jahre des Taliban-Regimes um die Jahrtausendwende verhängte dieses sogar ein umfassendes Verbot, Schlafmohn anzubauen und zu Heroin zu verarbeiten.

Das Heroin wird dabei halbsynthetisch hergestellt. Die Ausgangssubstanz ist dabei das Morphin, das als Extrakt aus Rohopium, dem getrockneten Milchsaft aus den Samenkapseln des Schlafmohns (Papaver somniferum), gewonnen wird.

Die Streitkräfte der Nationalen Sicherheitsdirektion (NDS) stehen zusammen mit einem inhaftierten Verdächtigen (C) Wache, nachdem am 4. Februar 2021 während einer Pressekonferenz im NDS-Hauptquartier in Jalalabad (Afghanistan) Taschen mit Opium und Haschisch beschlagnahmt wurden. Foto: NOORULLAH SHIRZADA/AFP via Getty Images

In den letzten Jahren kam es unterdessen insbesondere in den Taliban-Hochburgen Afghanistans im Süden und Nordosten zu einer drastischen Ausweitung der Anbaufelder. „Auch angesichts des drohenden Stopps von Hilfsgeldern dürfte die Kriegskasse der Taliban in Zukunft nicht leer sein“, so Handelskontor-Herausgeber Raphael Lulay.

„Neben Spenden von zahlreichen Akteuren, darunter aus den Golfstaaten, spielt der Schlafmohn-Anbau bei der Finanzierung eine nicht unwesentliche Rolle. Mehr denn je gilt es daher zu erwägen, den kontrollierten und regulierten Anbau umfassender auszugestalten, nicht zuletzt, um Terrorgruppen nicht unnötig in die Karten zu spielen“. (HK/er)



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