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Senfgasexplosion

Jordanien: Chlorgas-Tank stürzt auf Schiff - Mindestens 13 Tote

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Diese Aufnahme einer Überwachungskamera zeigt eine Chlorgasexplosion, nachdem ein Kran im Hafen von Akaba heruntergefallen war.

Foto: Uncredited/Al-Mamlaka TV/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Mindestens 13 Tote und mehr als 250 Verletzte – das ist das Fazit eines Chlorgas-Unglücks in Jordanien am Montag. 123 der mehr als 250 bei dem Unglück im Hafen von Akaba verletzten Arbeiter lagen nach Behördenangaben am Dienstag weiterhin im Krankenhaus.
Die Situation vor Ort sei inzwischen „unter Kontrolle“, sagte Regierungschef Bisher al-Khasawneh. Es bestehe keine Gefahr, dass das giftige Gas angrenzende Wohngebiete erreichen könnte.
Aufnahmen im staatlichen Fernsehen zeigten, wie ein von einem Kran hochgehobener Tank herabstürzt. Nach dem Aufprall entweicht sofort eine große gelbe Wolke. Menschen fliehen vor dem Gas.
Nach Angaben der Hafenbehörde war offenbar das Halteseil zwischen dem Kran und dem Tank gerissen. Der Container stürzte auf ein Schiff und explodierte bei dem Aufprall, wobei etwa 25 Tonnen Chlorgas entwichen. Da Chlor schwerer ist als Luft, stieg es nicht nach oben, sondern breitete sich auf dem Hafengelände aus.

Der Unglückskran an der Unfallstelle. 28. Juni 2022 in Akaba, Jordanien.

Foto: KHALIL MAZRAAWI/AFP via Getty Images

Nach dem Unfall wurde der südliche Teil des Hafens evakuiert. Der Chef der örtlichen Gesundheitsbehörde, Dschamal Obeidat, rief die Anwohner auf, zu Hause zu bleiben und die Fenster geschlossen zu halten.
„Hautreizungen, die durch eine kleine Menge von Chlorgas entstehen, verschwinden schnell. Doch eine große Menge von Chlorgas kann verschiedene Symptome verursachen, darunter etwas, was Asthma ähnelt, und langfristig Lungenfibrose“, meinte Dr. Sadis Matalon, Spezialist für die Wirkung von Chlorgas auf die Lunge, am Dienstag gegenüber „NBC News“.
Ministerpräsident al-Khasawneh und Innenminister Masen al-Faraja reisten laut dem Fernsehsender „Al-Mamlaka“ an den Unglücksort. Die Regierung kündigte die Bildung einer Untersuchungskommission unter al-Farajas Leitung an.
Al-Khasawneh bedankte sich außerdem bei den Sondereinheiten für ihre schnelle Reaktion, die die Schwere des Unfalls minderte.
Der Hafen von Akaba ist einer der wichtigsten am Roten Meer und der einzige Seehafen Jordaniens. Über ihn werden die meisten jordanischen Importe und Exporte abgewickelt.
Der israelische Badeort Eilat liegt nur rund fünf Kilometer vom Hafen von Akaba entfernt. Eine Sprecherin des israelischen Ministeriums für Umweltschutz erklärte jedoch, der Unfall sei aufgrund der Windrichtung für Israel wohl weniger gefährlich als für das weiter südlich gelegene Saudi-Arabien. (afp/dpa/as)

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