Neue Luftangriffe auf Kiew – Pilzwolke über der Stadt Chmelnyzki

Die russischen Angriffe gehen unvermindert weiter. In der Nacht zum Samstag soll es neue Luftangriffe auf Kiew gegeben haben. In Chmelnyzki wurde zuvor ein Munitionsdepot zerstört, zu sehen war eine pilzförmige Detonation. War dort Uran gelagert?
Titelbild
Blick auf Kiew durch das Loch im Dach eines mehrstöckigen Gebäudes, das als Folge von herabfallenden Trümmern nach einem massiven Drohnenangriff in der Nacht vom 20. Mai 2023 beschädigt wurde.Foto: SERGEI SUPINSKY/AFP via Getty Images
Von 21. Mai 2023

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zum Samstag, 20. Mai, ein weiteres Mal Ziel von russischen Luftangriffen geworden. Nach Angaben der Behörden stürzten Drohnenreste über drei Stadtbezirken ab.

Auf dem Dach eines neunstöckigen Wohngebäudes im Stadtteil Dniprowskyj brach ein Feuer aus, wie Bürgermeister Vitali Klitschko im Messengerdienst Telegram mitteilte. Informationen über mögliche Opfer lägen noch nicht vor. Das Feuer sei durch herabstürzende Trümmerteile ausgelöst worden, ergänzte der Chef der Zivil- und Militärverwaltung von Kiew, Serhij Popko. Er rief die Bevölkerung auf, in den Schutzräumen zu bleiben.

Weitere Trümmer gingen über mehreren Straßen in den Bezirken Darnyzkyj und Solomjanskyj nieder, wie Popko weiter mitteilte. Informationen über Schäden und mögliche Opfer würden überprüft.

Die ukrainische Armee hatte um 00:45 Uhr Ortszeit (23:45 Uhr MESZ) gemeldet, dass Schahed-Drohnen auf dem Weg in Richtung Kiew seien. Dort sowie in den Regionen Tschernihiw im Norden und in Mariupol im Südosten des Landes wurden Explosionen von den Behörden gemeldet. Der Armee zufolge waren die Luftabwehrsysteme in den Regionen Kiew und Tschernihiw aktiv.

Die Schahed-Drohnen werden im Iran hergestellt und können zwischen 35 und 50 Kilogramm Sprengstoff transportieren. Die russische Armee setzt diese Drohnen regelmäßig in der Ukraine ein.

Chmelnyzki: Munitionsdepot in gewaltiger Explosion zerstört

Erst vor einer Woche, am 13. Mai, trafen russische Raketen ein altes Munitionsdepot in der ukrainischen Stadt Chmelnyzki. Das zeigt ein viral gegangenes Video auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter. „Informationen zufolge beträgt der Wert der im Munitionsdepot Chmelnyzki zerstörten Munition etwa 500 Millionen Dollar“, heißt es in dem Beitrag, der fast sieben Millionen Aufrufe erzielte.

Aufgrund der pilzförmigen Detonation kursierte laut der „Frankfurter Rundschau“ schnell die Vermutung, dass ein Lager mit „abgereichertem Uran“ getroffen wurde. In der Folge seien die radioaktiven Strahlungswerte in der Ukraine gestiegen.

Eine Untersuchung von GeoConfirmed, einem Twitter-Konto, das visuelle Inhalte aus dem Russland-Ukraine-Krieg geolokalisiert, widerlegte diese Vermutungen. Es gebe dafür wenig Anhaltspunkte, dass es sich bei dem Angriff um eine Einrichtung handelte, in der „Granaten mit abgereichertem Uran“ lagerten.

Doch was befand sich dann in dem Lager? GeoConfirmed zitierte Medienberichte aus der Vorkriegszeit und öffentliche Aufzeichnungen, die darauf hindeuten, dass es sich um ein Munitionsdepot aus der Sowjetzeit handelte. Berichten zufolge soll dies bis zu 30.000 Tonnen an Munition enthalten haben. Die in der Anlage gelagerte Flugmunition könnte noch aus dem Jahr 1949 stammen.

(Mit Material von AFP)



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