
Österreich rüstet Polizei und ÖPNV für möglichen Blackout
Das österreichische Bundesheer rät schon seit Längerem zu Vorkehrungen gegen einen möglichen Blackout. In den nächsten fünf Jahren sei mit einem zu rechnen. Nun ergreifen auch Polizei und Wiener Linien vorbeugende Maßnahmen für den Fall eines längeren Stromausfalls.

Österreichische Polizei im Einsatz. Symbolbild.
Foto: JOE KLAMAR/AFP via Getty Images
In Österreich besteht offenbar ein gewisses Vertrauensdefizit mit Blick auf die dauerhafte und ununterbrochene Versorgungssicherheit des europäischen Stromnetzes.
Wie der „exxpress“ berichtet, hat der Innenausschuss des Nationalrates am Freitag (10.12.) den Antrag der SPÖ angenommen, Vorkehrungen zu treffen, um für Polizeigebäude künftig eine Stromversorgung unabhängig vom öffentlichen Stromnetz sicherzustellen. Auch die Wiener Linien haben für den Fall eines Blackouts jüngst Notfallpläne zur Evakuierung von Gästen aus U-Bahnen und Aufzügen aufgestellt.
Kasernen in Österreich zentral für Aufrechterhaltung der Sicherheitsinfrastruktur
Damit folgen weitere Institutionen des öffentlichen Lebens in der Alpenrepublik dem Vorbild des Bundesheeres, das schon seit Monaten private Haushalten zu einem „Plan B“ für den Fall eines Blackouts rät und die eigenen Kasernen für einen möglichen längerfristigen Stromausfall rüstet.
Wie die „Wiener Zeitung“ schreibt, werden derzeit insgesamt hundert Liegenschaften der Armee so umgerüstet, dass sie bei einer längerfristigen Unterbrechung der Strom-, aber auch der Trinkwasserversorgung allein und ohne Hilfe von außen „lebensfähig“ bleiben.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hatte bereits bei ihrem Amtsantritt im Januar 2020 den Aus- und Umbau der Kasernen zu autarken Inseln angeordnet, deren Versorgungsinfrastruktur im Notfall auch den Blaulichtorganisationen zur Verfügung stehen soll.
Neben dem Aufbau und der Bewirtschaftung von Vorräten für Energie, Heizung, Verpflegung und Sanitätsmaterial sollen auch die Tankstellen ausgewählter Kasernen ausgebaut werden.
Bundesheer gibt Tipps zur Selbstorganisation für den Fall des Blackouts
Auf seiner Website veröffentlicht das Bundesheer zudem Tipps für das Erkennen eines Blackouts, das Verhalten in einem solchen Fall und die eigene Vorbereitung darauf. Im städtischen Bereich seien die potenziellen Folgen noch prekärer als auf dem Land, sagen die Streitkräfte.
Die Truppe warnt, dass zwar davon ausgegangen werden kann, dass Österreich innerhalb eines Tages seine Stromversorgung wieder aufbauen kann und bei einem europaweiten Stromausfall mit einer Woche zu rechnen sei. Bis Handy, Festnetz und Internet wieder funktionieren, würden allerdings weitere Tage vergehen. Erst dann könne die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern wieder breit anlaufen.
In jedem Fall rät das Bundesheer unter anderem dazu, ausreichend Batterien für Radios und Taschenlampen, Kerzen, Wasser, haltbare Lebensmittel, Gaskocher, Decken, Bargeld, Hygieneartikel und ein zumindest halb aufgetanktes Auto vorzuhalten. Man müsse gleichsam einen 14-tägigen „Campingurlaub in den eigenen vier Wänden“ vorbereiten.
Auch ein Erste-Hilfe-Kurs, ein fester Treffpunkt für Notfälle und eine Abstimmung über ein allfälliges gemeinsames Vorgehen in der Nachbarschaft gehörten zu den empfohlenen Vorbereitungshandlungen.
Reinhard Werner schreibt für die Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.
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