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Aufgeheizter Konflikt

Österreichische Integrationsministerin verteidigt "Islam-Landkarte"

Österreich geht seit Jahren scharf gegen islamistische Strömungen vor. Nun hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz eine „Islam-Landkarte“ vorgestellt, die einen Überblick über möglichst alle muslimischen Einrichtungen im Land geben soll. Nach heftiger Kritik durch die Islamverbände verteidigt die Regierung das Vorgehen.

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Muslime.

Foto: Omer Messinger/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Die österreichische Integrationsministerin Susanne Raab hat die umstrittene Landkarte zu islamischen Organisationen in ihrem Land verteidigt. „Es geht hier keineswegs um einen Generalverdacht gegen Muslime“, sagte Raab in der „Welt“. „Es geht um den gemeinsamen Kampf gegen den politischen Islam als Nährboden für Extremismus.“
Auf der Karte sind mehr als 600 islamische Vereine und Moscheen in Österreich verzeichnet, inklusive der Angaben der dahinterstehenden Dachorganisationen. Moslemvertreter und Opposition hatten unter anderem kritisiert, dass auf der Karte alle islamischen Einrichtungen gezeigt werden egal, ob sie islamistisch-antidemokratische Tendenzen haben oder nicht.
Raab, deren Ministerium direkt bei Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) angesiedelt ist, wies auch Kritik zurück, dass durch die Landkarte Islamvertreter einer Gefährdung ausgesetzt würden. „Wenn man jetzt sagt, man gründet zwar einen islamischen Verein, will aber nicht, dass das jemand weiß, oder gar, was man tut und wer man ist, dann zeigt das genau das Problem: nämlich, dass man doch lieber in privaten Hinterzimmern predigt.
Die Karte sei auch im Interesse der Muslime, die mit extremistischen Strömungen nichts zu tun haben wollen. „Sie sollen doch auch wissen, in welche Moschee sie gehen und welche Strukturen und Ideologien dahinterstehen.“

„Nie dagewesene Grenzüberschreitung“

Die Kritik von Seiten der Muslime ist dagegen enorm. „Diese Kriminalisierung muslimischen Lebens muss so schnell wie möglich beendet und die Islam-Landkarte offline genommen werden“, erklärte die Muslimische Jugend Österreich (MJÖ). „Die Veröffentlichung von Namen, Funktionen und Adressen von muslimischen und als muslimisch gelesenen Einrichtungen stellt eine nie dagewesene Grenzüberschreitung dar“. (dts/nmc)

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