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Aktuelle ifo-Konjunkturumfrage

Unternehmen kürzen ihre Investitionsvorhaben - Standort Deutschland nicht mehr attraktiv

Besonders pessimistisch sind die Chemieunternehmen, gefolgt vom Fahrzeugbau und dem Handel: Die Unternehmen kürzen deutlich ihre Investitionsvorhaben.

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Baufahrzeuge auf der Baustelle der zunächst geplanten Intel-Fabriken im Sommer 2024 in Magdeburg. Nun wird auf andere Ansiedlungen auf dem Gelände gehofft.

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Die Unternehmen in Deutschland haben ihre Investitionsvorhaben deutlich gekürzt. Das geht aus der aktuellen ifo-Konjunkturumfrage hervor, wie das ifo-Institut mitteilte.
Die Investitionserwartungen fielen demnach für das laufende Jahr im November auf -9,2 Punkte, nach 2,4 Punkten im März. „Der tiefgreifende Strukturwandel und die mangelnde Attraktivität des Standorts Deutschland bremsen die Investitionsbereitschaft der Unternehmen“, sagte ifo-Konjunkturexpertin Lara Zarges.
„Die anhaltende Unsicherheit über wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen verstärkt die Investitionszurückhaltung zusätzlich.“ Mit einem Saldo von -3,1 Punkten sind die Investitionserwartungen für das kommende Jahr dennoch nicht ganz so pessimistisch wie für dieses Jahr.

Fahrzeugbau und Chemieunternehmen kürzen am stärksten

Industrieunternehmen senken ihre Investitionserwartungen für das laufende Jahr am stärksten. Im November fiel der Wert auf -17,3 Punkte, nach +4,0 Punkten im März. Vor allem im Fahrzeugbau sanken die Erwartungen von -11,4 auf -36,7 Punkte.
Ebenso senkt die Chemiebranche ihre Pläne von +21,0 Punkte auf -9,4 Punkte im November. Im Maschinenbau verschlechterten sich die Erwartungen von +0,9 Punkten im März auf -15,3 Punkte im November.
Auch im kommenden Jahr planen die Industrieunternehmen, ihre Investitionen zurückzufahren, wenngleich der Saldo mit -6,9 Punkten höher liegt als für das Jahr 2025.
Besonders pessimistisch sind die Chemieunternehmen (-15,8 Punkte). Der Fahrzeugbau erwartet dagegen, seine Investitionen nicht weiter abzusenken (-1,3 Punkte).
Im Gegensatz zu den Vorjahren, in denen die Automobilbauer für das kommende Jahr ihre Investitionen in Software sowie in Forschung und Entwicklung stets ausgeweitet haben, kürzen sie ihre Pläne für das Jahr 2026 (-10,6 und -10,4 Punkte). Dagegen wollen sie in Ausrüstungen etwas mehr investieren (2,9 Punkte).

Lichtblick: DV-, elektronische und optische Geräte

Die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen planen für das kommende Jahr als einziger Industriezweig steigende Investitionen über alle Anlagegüter hinweg. Besonders die Ausweitung der Forschungs- und Entwicklungsausgaben treibt ihren positiven Ausblick auf das kommende Jahr (13,1 Punkte).
Auch im Handel sinken die Investitionserwartungen: für das laufende Jahr von -10,1 auf -13,1 Punkte. Doch auch für das kommende Jahr bleiben die Unternehmen mit -9,7 Punkten pessimistisch.
Ebenso haben die Dienstleister ihre Pläne für das laufende Jahr deutlich zurückgenommen: von +4,9 auf -3,1 Punkte. Für 2026 sind die Dienstleister am optimistischsten gestimmt (1,1 Punkte). (dts/ks)

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