Rund 40 Abgeordnete fordern Asyl für Julian Assange in Frankreich

Titelbild
Julian Assanges Verlobte und frühere Anwältin Stella Moris.Foto: TOLGA AKMEN/AFP via Getty Images
Epoch Times16. November 2021

Mehrere dutzend Abgeordnete der Nationalversammlung in Paris fordern politisches Asyl für Wikileaks-Gründer Julian Assange in Frankreich. Ein entsprechender Resolutionsentwurf wurde parteiübergreifend von rund 40 Parlamentariern unterzeichnet und am Dienstag veröffentlicht. Darin heißt es, Frankreich könne angesichts des Schicksals des in Großbritannien inhaftierten Assange „nicht stumm“ bleiben. Der Wikileaks-Gründer sei Opfer einer „juristischen Versessenheit“, die „politisch“ motiviert sei.

Zu den Vertretern gehören viele Vertreter der Linken, aber auch einige konservative Abgeordnete sowie Vertreter von La République en Marche (LREM), der Partei von Präsident Emmanuel Macron. Assanges Verlobte und frühere Anwältin Stella Moris war zur Vorstellung des Beschlusstextes nach Paris gereist. Sie sagte, das Leben ihres Partners sei „in Gefahr“.

Moris und Assange haben gemeinsam zwei Kinder. Diese kamen zur Welt, als der Wikileaks-Gründer noch auf der Flucht vor den britischen Behörden in der ecuadorianischen Botschaft in London lebte. Kürzlich erhielten Moris und Assange von den britischen Behörden die Erlaubnis, im Gefängnis zu heiraten.

Der 50-jährige Australier sitzt seit zweieinhalb Jahren in London in Haft. Zuvor hatte er sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft gelebt, um einer Auslieferung an die USA zu entgehen.

Assange ist in den Vereinigten Staaten wegen Spionage und der Veröffentlichung geheimer Dokumente auf der Enthüllungsplattformn Wikileaks zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan angeklagt. Die Papiere enthielten brisante Informationen über die US-Einsätze in diesen Ländern, unter anderem über die Tötung von Zivilisten und die Misshandlung von Gefangenen.

Die USA fordern die Auslieferung Assanges, bei einer Verurteilung in den Vereinigten Staaten drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft. Im Oktober hatte in London das Berufungsverfahren in dem Fall begonnen. Die US-Behörden fechten ein Urteil vom Januar an, in dem ein britisches Gericht die Auslieferung Assanges an die USA mit Verweis auf ein hohes Suizidrisiko verboten hatte. (afp/dl)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion