In Kürze:
- Trump besucht Japan vom 27. bis 29. Oktober – Treffen mit Premierministerin Takaichi und Kaiser Naruhito
- Gemeinsamer Flug mit Takaichi in „Marine One“ als seltenes diplomatisches Privileg
- Takaichi folgt außenpolitisch dem Kurs des verstorbenen Premiers Shinzō Abe und ist eine Hardlinerin gegenüber Chinas Regime
- Emotionale Diplomatie: Geschenk von Abes Witwe Akie an Trump geplant
Am Montag, 27.10., startet US-Präsident Donald Trump seinen dreitägigen Besuch in Japan. Neben einem zeremoniellen Termin mit Kaiser Naruhito stehen politische Gespräche mit der erst vor wenigen Tagen ins Amt gewählten Premierministerin Sanae Takaichi an.
Wie die Plattform „Kyodo News“
berichtet, ist auch geplant, dass Trump und Takaichi im Präsidentenhelikopter „Marine One“ zum US-Marinestützpunkt Yokosuka fliegen.
Ein gemeinsamer Flug dieser Art gilt als äußerst seltenes Privileg für ausländische Staatsgäste. Ein US-Regierungsbeamter äußerte
gegenüber The Epoch Times, diese Geste illustriere, dass die amerikanisch-japanische Allianz „ein neues Stadium“ erreicht habe.
Takaichi will an enges Verhältnis von Trump und Abe anknüpfen
Dieses bilaterale Verhältnis will auch Premierministerin Takaichi „auf eine neue Höhe heben“. So kündigte sie es in ihrer ersten Regierungserklärung vor dem japanischen Parlament an. Takaichi erklärte, sie wolle außenpolitisch an den Kurs des verstorbenen früheren Premiers Shinzō Abe anknüpfen. Dieser galt als einer der engsten Verbündeten der USA und von Präsident Donald Trump während dessen erster Amtszeit.
Auch US-Finanzminister Scott Bessent würdigte Takaichi als „Schülerin Shinzō Abes“ und zeigte sich überzeugt, dass sie und Trump „eine sehr gute Beziehung aufbauen“ werden. Abe starb 2022 nach dem Schusswaffenattentat eines Einzeltäters, der persönliche Animositäten gegenüber der „Vereinigungskirche“ hegte, aus deren Umfeld der Premier kam.
Trump pflegte ein enges persönliches Verhältnis zu Abe und bezeichnete ihn mehrfach als „großen Freund Amerikas“. Im Jahr 2017 absolvierten Trump und Abe zusammen eine gemeinsame Golfrunde. Medienberichten zufolge soll Takaichi dem US-Präsidenten während des Besuchs eine Golfschläger-Ausrüstung aus dem Besitz Abes als Geschenk überreichen. Dies sei der Wunsch von Witwe Akie Abe gewesen.
Emotionale Geschenkliste rund um Golf
Auch ein Golfball mit Goldverzierung aus der Region Kanazawa und eine von Profispieler Hideki Matsuyama signierte Golftasche sollen auf der Geschenkeliste stehen. Ein Regierungssprecher erklärte dazu, diese Geste solle „das Vertrauen durch Emotion und Tradition vertiefen“. Im Rahmen des offiziellen Programms soll es auch ein persönliches Treffen zwischen Trump und der Abe-Witwe Akie geben.
Der Besuch Trumps soll nicht nur die politische Verbindung zwischen beiden Staaten stärken. Trump will den USA durch eine noch intensivere Wirtschaftspartnerschaft mit Japan auch strategische Vorteile vor den Gesprächen mit Xi Jinping in China verschaffen. Nach einem Zwischenstopp in Südkorea im Anschluss an den Japan-Besuch wird Trump in Peking erwartet.
Mit Xi wird Trump voraussichtlich über eine Reihe heikler Sicherheits- und Handelsfragen sprechen – unter anderem über Exportkontrollen für Seltene Erden und die Situation in der Straße von Taiwan.
Takaichi gilt als Hardlinerin gegenüber Peking
In China blickt man unterdessen auch mit gewissem Argwohn auf den Japan-Besuch Trumps. Premierministerin Takaichi gilt als außerordentlich kritisch gegenüber dem Gebaren des kommunistischen Regimes Chinas in der Region. Die Regierungschefin beschuldigte China des systematischen Diebstahls geistigen Eigentums und fordert eine Verringerung der wirtschaftlichen Abhängigkeit gegenüber Peking.
Takaichi befürwortet eine Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Japan und eine Entfernung der von Peking angebrachten Bojen in Gewässern nahe den von beiden Ländern beanspruchten Senkaku-Inseln. Im April 2025 besuchte Takaichi auch Taiwan und traf sich mit Präsident Lai Ching-te. Sollte das Regime in Peking Taiwan angreifen, erklärte sie, wäre ein
„Taiwan-Notfall auch ein Japan-Notfall“.
Während seines Japan-Besuchs wird Trump auch mit Vertretern großer Unternehmen sprechen – unter anderem dem Vorsitzenden von Toyota Motor, Akio Toyoda. Das Unternehmen erwägt Medienberichten zufolge, einige in den USA produzierte Fahrzeuge nach Japan zu reimportieren. Dies soll einer von mehreren Schritten sein, über die Trump mit seinen japanischen Gastgebern spricht, um das Handelsbilanzdefizit zu verringern.
Besonders hohes Sicherheitsaufgebot nach Attentatserfahrungen
Unter dem Eindruck des Attentats auf Abe, aber auch des Mordversuchs an Donald Trump im Juli 2024 sind die Sicherheitsvorkehrungen besonders stark ausgeprägt. Das Tokyo Metropolitan Police Department wird bis zu 18.000 Polizisten mobilisieren, was etwa 40 Prozent ihres Personalbestandes entspricht. Ein ähnliches Aufgebot hatte es zuletzt bei Trumps Besuch im Jahr 2019 gegeben.