Turbulente Märkte
USA stellen Argentinien Finanzhilfe in Aussicht - Milei dankt für Vertrauen
Argentinien ist vor den Parlamentswahlen Ende Oktober an den Finanzmärkten unter Druck geraten - nun haben die USA dem Verbündeten Hilfe in Aussicht gestellt.

Argentiniens Präsident Javier Milei gibt seine Stimme bei den Parlaments-Zwischenwahlen in Buenos Aires am 26. Oktober 2025 ab.
Foto: Luis Robayo/AFP via Getty Images
Argentinien ist vor den Parlamentswahlen Ende Oktober an den Finanzmärkten unter Druck geraten –nun haben die USA dem Verbündeten Hilfe in Aussicht gestellt. US-Finanzminister Scott Bessent sagte am Mittwoch in Washington, die USA verhandelten mit Argentinien darüber, die Zentralbank des südamerikanischen Landes mit 20 Milliarden Dollar (rund 17 Milliarden Euro) zu stützen. Argentiniens Präsident Javier Milei dankte der US-Regierung im Onlinedienst X für ihr Vertrauen.
Milei, der sich als „Anarcho-Kapitalist“ beschreibt und einen libertären Kurs fährt, ist ein enger Verbündeter von US-Präsident Donald Trump. Die beiden Staatschefs hatten am Dienstag am Rande der UN-Vollversammlung in New York über die Lage Argentiniens beraten. Trump sagte danach: „Wir werden ihnen helfen, aber ich glaube nicht, dass sie ein Rettungspaket brauchen.“
Milei: Linke Opposition säht Panik in den Märkten
Vor den Parlamentswahlen am 26. Oktober ist Argentinien politisch und finanziell unter Druck geraten. Der Wert des argentinischen Peso hatte stark nachgegeben, nachdem Mileis Partei eine Provinzwahl in Buenos Aires am 7. September verloren hatte. Sie galt als wichtiger Stimmungstest für die nationalen Parlamentswahlen.
Die argentinische Zentralbank musste daraufhin mit Milliarden Dollar Pesos aufkaufen, um eine weitere Abwertung der Währung zu verhindern. Ihr könnten aber die Devisenreserven ausgehen.
Um der Regierung in Buenos Aires zu helfen, könnten die USA im Rahmen einer sogenannten Devisenswap-Vereinbarung zu einem festgelegten Kurs Dollars gegen Pesos tauschen. Auch der Ankauf argentinischer Dollar-Staatsanleihen werde geprüft, sagte Finanzminister Bessent.
Der Kurs des argentinischen Peso legte im New Yorker Handel nach der Ankündigung zu. Die argentinische Währung notierte 2,4 Prozent im Plus, für einen US-Dollar wurden 1333,90 Peso bezahlt.
Milei hatte behauptet, die linksgerichtete Opposition säe absichtlich „Panik“ an den Märkten, um ihn zu schwächen. Ähnlich äußerte sich nun Bessent: Es gebe Spekulanten, die „Argentiniens Märkte aus politischen Gründen destabilisieren wollen“, sagte Trumps Finanzminister.
Demokratin kritisiert Verwendung von Notafallgeldern
Als Mileis Markenzeichen gilt die Kettensäge. Ebenso wie Trump hat er massive Einschnitte bei Regierungsbehörden und im Staatsapparat vorgenommen – insbesondere in Bereichen, die er als „links“ betrachtet.
Die führende Senatorin der Demokratischen Partei im Bankenausschuss, Elizabeth Warren, nannte es „zutiefst beunruhigend, dass der Präsident beabsichtigt, beträchtliche Notfallgelder zu verwenden, um den Wert der Währung einer ausländischen Regierung aufzublähen und ihre Finanzmärkte zu stärken“, schrieb sie in einem Brief an das Finanzministerium.
Bessent warf den Demokraten seinerseits vor, nicht genug für Argentinien getan zu haben. Argentinien war in der jüngeren Vergangenheit mehrfach von Zahlungsunfähigkeit betroffen und musste sich mit Gläubigern auf eine Umschuldung einigen. Zuletzt geschah dies im Jahr 2020, während Trumps erster Amtszeit (2017 bis 2021). (afp/red)
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