Israelische Armee greift militärische Ziele im Gazastreifen an – 15 ranghohe Hamas-Mitglieder getötet

Epoch Times11. Mai 2021

Im Nahen Osten dauert die Gewalt zwischen Palästinensern und Israelis an. Als Reaktion auf den jüngsten Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen griff die isralische Armee am Dienstag nach eigenen Angaben 130 militärische Ziele in dem Küstenstreifen an.

Dabei wurden nach israelischen Angaben 15 ranghohe Mitglieder militanter Palästinensergruppen getötet. Die palästinensischen Behörden meldeten dagegen 22 Todesopfer, darunter neun Kinder.

Im Süden Israels sind zwei Frauen durch Raketen aus dem Gazastreifen getötet worden. Wie der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mitteilte, starben die beiden 65 und 40 Jahre alten Frauen am Dienstag in der Küstenstadt Aschkelon. Ein Sprecher machte Raketenangriffe der Palästinenser für die Todesfälle verantwortlich. Mindestens 30 Israelis wurden aber verletzt.

Die radikalislamische Hamas drohte damit, in der Stadt Aschkelon ein „Inferno“ anzurichten, sollten bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen weitere Zivilisten getötet werden. „Am Ende werden die Palästinenser gewinnen“, erklärte Hamas-Führer Ismail Haniyeh, während aus dem Palästinensergebiet weitere Raketen auf Israel abgefeuert wurden.

Die militante Palästinensergruppe „Islamischer Dschihad“ meldete den Tod zweier ihrer Kommandeure durch israelische Luftangriffe. Sie seien bei einem Angriff auf eine Wohnung im Stadtteil Al-Rimal getötet worden. Acht weitere Menschen wurden den Angaben zufolge bei dem Angriff verletzt, darunter eine Frau und zwei Kinder.

„Wir befinden uns in der Anfangsphase unserer Reaktion gegen militärische Ziele im Gazastreifen“, sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus. „Wir sind bereit für eine Eskalation.“ Der Raketenbeschuss aus dem Palästinensergebiet sei eine „Aggression“, auf die die Armee reagieren müsse.

Israel tue alles, um Kollateralschäden zu vermeiden, beteuerte Conricus. Es gebe keine Beweise dafür, dass bei den Angriffen auch Zivilisten getötet wurden.

In Ost-Jerusalem war es am Montag erneut zu schweren Zusammenstößen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern gekommen, bei denen mehr als 500 Menschen verletzt wurden.

Kurz nach Ablauf eines Ultimatums der Hamas wurden dann am Abend mehr als 300 Raketen aus dem Gazastreifen Richtung Israel abgefeuert. Mehr als 90 Prozent davon wurden nach Angaben der israelischen Armee vom Abwehrsystem Iron Dome abgefangen.

EU fordert „sofortiges“ Ende der Gewalt in Ost-Jerusalem und im Gazastreifen

Die EU hat ein „sofortiges“ Ende der Gewalt in Ost-Jerusalem und im Gaza-Streifen gefordert. „Der Abschuss von Raketen aus dem Gaza-Streifen auf die Zivilbevölkerung in Israel ist vollkommen unzulässig und heizt eine Eskalation an“, erklärte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Montagabend in Brüssel. Er rief auch zu einem sofortigen Stopp der Gewalt im von Israel besetzten Westjordanland und Ost-Jerusalem auf.

Alle Verantwortlichen müssten gegen „Extremisten“ vorgehen, mahnte der EU-Sprecher weiter. Zudem müsse „der Status Quo der Heiligen Stätten“ in Jerusalem respektiert werden. Alle Seiten rief er zur Deeskalation auf. Vor allem müssten weitere zivile Opfer vermieden werden.

Seit mehreren Tagen ist Ost-Jerusalem Schauplatz der schwersten Zusammenstöße seit 2017. Auch am Montag wurden dort bis zum Abend etwa 400 Menschen bei Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften verletzt. (afp)

 



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