290 Kulturschaffende fordern Rücktritt Seehofers

Moritz Rinke, Berlinale-Chef Dieter Kosslick, der Schauspieler Peter Lohmeyer, Günter Wallraff und weitere sind entsetzt über Seehofer und sein "Migration ist die Mutter aller politischen Probleme".
Titelbild
Günter Wallraff.Foto: STEFANIE DODEL/AFP/Getty Images
Epoch Times21. September 2018

In einem offenen Brief haben 290 Kulturschaffende den Rücktritt von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gefordert. In dem Schreiben vom Freitag, das AFP in Berlin vorlag, werfen die Unterzeichner Seehofer vor, dass er „fortwährend die Arbeitsfähigkeit der Bundesregierung sabotiert und dem internationalen Ansehen des Landes schadet“.

„Entsetzt“ äußern sie sich auch darüber, dass Seehofer Migration zur „Mutter aller politischen Probleme“ erklärt hat.

Damit nehme der CSU-Chef und Innenminister „18,6 Millionen Menschen, die mit migrantischen Wurzeln in Deutschland leben, in Geiselhaft“.

Zudem habe Seehofer „die rassistischen und kriminellen Übergriffe bei der Chemnitzer Demonstration durch die Aussage bagatellisiert, er wäre am liebsten ‚auch auf die Straße gegangen'“, heißt es in dem Schreiben weiter, das mehrere große Zeitungen und Magazine veröffentlichten.

„Seehofer beschädigt die Werte unserer Verfassung“, schreiben die Kulturschaffenden. Erstunterzeichner sind unter anderem der Dramatiker Moritz Rinke, Berlinale-Chef Dieter Kosslick, der Schauspieler Peter Lohmeyer und der Journalist Günter Wallraff.

Die Unterzeichner gehen auch auf den Fall des umstrittenen Verfassungsschutz-Chefs Hans-Georg Maaßen ein: „Wir sind schließlich entsetzt darüber, dass Seehofer nun diesen Verfassungsschutz-Präsidenten zum Staatssekretär in seinem Bundesinnenministerium befördert, dabei den Koalitionsfrieden als Druckmittel benutzt und als Bundesminister die politischen Kräfte stärkt, die sich nicht eindeutig von den Chemnitzer Ereignissen abgrenzen“. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion