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290 Kulturschaffende fordern Rücktritt Seehofers

Moritz Rinke, Berlinale-Chef Dieter Kosslick, der Schauspieler Peter Lohmeyer, Günter Wallraff und weitere sind entsetzt über Seehofer und sein "Migration ist die Mutter aller politischen Probleme".

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Günter Wallraff.

Foto: STEFANIE DODEL/AFP/Getty Images

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In einem offenen Brief haben 290 Kulturschaffende den Rücktritt von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gefordert. In dem Schreiben vom Freitag, das AFP in Berlin vorlag, werfen die Unterzeichner Seehofer vor, dass er „fortwährend die Arbeitsfähigkeit der Bundesregierung sabotiert und dem internationalen Ansehen des Landes schadet“.
„Entsetzt“ äußern sie sich auch darüber, dass Seehofer Migration zur „Mutter aller politischen Probleme“ erklärt hat.
Damit nehme der CSU-Chef und Innenminister „18,6 Millionen Menschen, die mit migrantischen Wurzeln in Deutschland leben, in Geiselhaft“.
Zudem habe Seehofer „die rassistischen und kriminellen Übergriffe bei der Chemnitzer Demonstration durch die Aussage bagatellisiert, er wäre am liebsten ‚auch auf die Straße gegangen'“, heißt es in dem Schreiben weiter, das mehrere große Zeitungen und Magazine veröffentlichten.
„Seehofer beschädigt die Werte unserer Verfassung“, schreiben die Kulturschaffenden. Erstunterzeichner sind unter anderem der Dramatiker Moritz Rinke, Berlinale-Chef Dieter Kosslick, der Schauspieler Peter Lohmeyer und der Journalist Günter Wallraff.
Die Unterzeichner gehen auch auf den Fall des umstrittenen Verfassungsschutz-Chefs Hans-Georg Maaßen ein: „Wir sind schließlich entsetzt darüber, dass Seehofer nun diesen Verfassungsschutz-Präsidenten zum Staatssekretär in seinem Bundesinnenministerium befördert, dabei den Koalitionsfrieden als Druckmittel benutzt und als Bundesminister die politischen Kräfte stärkt, die sich nicht eindeutig von den Chemnitzer Ereignissen abgrenzen“. (afp)

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