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Seit Januar 909 Anträge

Ansturm auf neue Missbrauchskommission der katholischen Kirche

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Die katholischen Bischöfe beschäftigen sich bei ihrer in Fulda beginnenden Herbst-Vollversammlung vor allem mit den Lehren aus dem Missbrauchsskandal.

Foto: Uwe Zucchi/Symbolbild/dpa

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Die von den katholischen Bischöfen in Deutschland eingesetzte Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen hat seit Aufnahme ihrer Arbeit zu Jahresbeginn einen regelrechten Ansturm erlebt.
Es seien seit Januar 909 Anträge auf Anerkennungsleistungen von Geschädigten eingegangen, teilte die Kommissionsvorsitzende Margarete Reske am Dienstag in Bonn mit.
Entschieden werden konnten allerdings erst 67 Fälle – die Kommission habe sich wegen der vielen Anträge  für eine Priorisierung der Bearbeitung entschieden, die sich vor allem am Alter der Antragssteller orientiere.
Von den Anträgen sind den Angaben zufolge 744 sogenannte Altanträge von Betroffenen, die bereits in der Vergangenheit Anerkennungsbeträge erhalten hatten – diese lagen allerdings meist niedriger als mittlerweile möglich.
165 Fälle seien Erstanträge. Die sieben ehrenamtlichen Fachleute der Kommission tagten bisher fünfmal. Statt wie vorgesehen mindestens vierteljährlich soll die Kommission wegen der hohen Antragszahlen weiter deutlich häufiger tagen.
Erst im vergangenen November hatte die katholische Deutsche Bischofskonferenz die Kommission eingerichtet. Nachdem davor jedes Bistum Entschädigungen selbst geregelt hatte und dabei Missbrauchsopfer teils deutlich unterschiedlich entschädigt worden waren, soll die Kommission nun für nachvollziehbare Entschädigungen sorgen.
Die Kommission arbeitet unabhängig. Bei besonders schweren Fällen, in denen Zahlungen von mehr als 50.000 Euro im Raum stehen, muss vor einer Entschädigung aber Einvernehmen mit der Kirche erzielt werden. (afp)

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