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Frankreich stellt sich bei Nord Stream 2 gegen Deutschland

Frankreich will sich im Streit um die Gaspipeline Nord Stream 2 einem Medienbericht zufolge überraschend gegen Deutschland stellen.

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Castoro 10 beim Bau von Nord Stream 2.

Foto: Sean Gallup/Getty Images

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Lesedauer: 1 Min.

Deutschland könnte laut einem Zeitungsbericht Frankreichs Unterstützung für die Gaspipeline Nord Stream 2 verlieren.
Bei einer für diesen Freitag geplanten EU-Abstimmung, die über die Zukunft des umstrittenen Pipeline-Projekts von Russland nach Deutschland entscheidet, wolle Frankreich gegen das Vorhaben votieren, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Donnerstagausgabe.
Das Projekt  werfe „strategische Probleme“ im angespannten Verhältnis zu Moskau auf, zitierte die Zeitung französische Regierungskreise.
„Wir wollen nicht die Abhängigkeit von Russland verstärken und dabei noch den Interessen von EU-Ländern wie Polen und der Slowakei schaden“, hieß es demnach in Paris.
Die Gaspipeline Nord Stream 2 soll ab Ende 2019 russisches Gas durch die Ostsee nach Deutschland transportieren. Außer von der Ukraine wird das Projekt unter der Federführung des russischen Staatskonzerns Gazprom auch von anderen osteuropäischen Ländern kritisiert, darunter Polen.
Die Bundesregierung verteidigt den Bau hingegen als Beitrag zur Energiesicherheit und wurde darin bisher unter anderem von Frankreich unterstützt.
Bei der Abstimmung gehe es um eine Revision der sogenannten Gas-Richtlinie, berichtete die „SZ“. Mit der Veränderung wolle die EU-Kommission erreichen, dass die strengen Regeln für Pipelines innerhalb der EU auch für Gasleitungen außerhalb der Gemeinschaft gelten. So müssten etwa der Betrieb und die Erdgas-Belieferung der Pipelines strikt getrennt werden. Bei Nord Stream 2 hat Gazprom beides in der Hand. (afp)

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