Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt nicht gegen Staatssekretär Graichen

Die Berliner Staatsanwaltschaft will nicht gegen Patrick Graichen ermitteln, dem Vetternwirtschaft vorgeworfen wird.
Titelbild
Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Patrick Graichen bei einer Pressekonferenz zum „Klimaschutz“ im Gebäude der Bundespressekonferenz am 11. Januar 2022 in Berlin. Foto von ODD ANDERSEN/AFP via Getty Images
Epoch Times14. Mai 2023

„Gegen Herrn Staatssekretär Patrick Graichen sind zwar verschiedene Strafanzeigen eingegangen“, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin der „Welt am Sonntag“. „Weder aus den Anzeigen noch aus der Presseberichterstattung hat sich jedoch ein Anfangsverdacht für eine strafbare Handlung ergeben. Das Verfahren ist daher ohne Aufnahme von Ermittlungen eingestellt worden.“

Graichen steht in der Kritik, weil er an der Neubesetzung des Spitzenpostens der bundeseigenen Deutschen Energie-Agentur (Dena) beteiligt war. Der Job wurde dem früheren Berliner Grünen-Politiker Michael Schäfer zugesprochen. Dieser war Graichens Trauzeuge, was der Staatssekretär zunächst aber nicht mitgeteilt hatte.

Sowohl Graichen als auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bezeichneten den Vorgang als Fehler. Nach Bekanntwerden der privaten Verbindung zwischen Schäfer und Graichen entschied der Aufsichtsrat der Dena, die Besetzung des Postens neu auszuschreiben.

Der parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Michael Kellner (Grüne), ist mit Graichens Schwester verheiratet. Auch er sagte den Zeitungen der Mediengruppe Bayern vom Samstag: „Ja, es sind Fehler gemacht worden bei der Besetzung des Vorsitzes der Dena-Geschäftsführung, keine Frage.“

Allerdings müsse differenziert werden, sagte Kellner. „Alles mit allem zu vermengen und damit Menschen persönlich zu schaden, das geht nicht und dem verwehre ich mich.“

Kellner bezog sich dabei insbesondere auf Kritik daran, dass seine Frau Mitglied im Wasserstoffrat ist. „Meine Frau wurde noch von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in den Wasserstoffrat berufen, das hat also nichts mit der derzeitigen Hausleitung zu tun“, betonte der Staatssekretär. Sie sei berufen worden, weil sie sich auf dem Gebiet auskenne. (afp)



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