Beruf
„Bildungspolitischer Skandal“ - Zahl der Ungelernten steigt rapide
„Die Entwicklung ist noch schlimmer, als es zunächst aussah“, so die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack. Immer weniger junge Menschen in Deutschland haben eine Berufsausbildung.

Meister und Lehrling bei der beruflichen Ausbildung an einer Fräsmaschine.
Foto: iStock
Die Zahl der Menschen zwischen 20 und 35 Jahren ohne Berufsausbildung hat stark zugenommen. Sie stieg von 2,33 Millionen im Jahr 2020 auf 2,64 Millionen im Jahr 2021, wie das „Handelsblatt“ am Montag, 8. Mai, unter Verweis auf den Berufsbildungsbericht des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) berichtete. Der Anteil der jungen Menschen ohne Berufsabschluss legte demnach innerhalb eines Jahres von 15,5 auf 17,8 Prozent zu.
„Die Entwicklung ist noch schlimmer, als es zunächst aussah“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack. In einem ersten Entwurf des Bildungsberichts war laut „Handelsblatt“ noch von 2,5 Millionen Ungelernten die Rede gewesen. Der steile Anstieg sei ein „bildungspolitischer Skandal“, sagte Hannack der Zeitung. Das BIBB legt seinen Jahresbericht am Mittwoch der Bundesregierung vor.
Der Vizehauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Achim Dercks, verweist auf die Corona-Pandemie, die sich besonders negativ auf die Berufsausbildung auswirkte, und die hohe Zahl junger Flüchtlinge in den vergangenen Jahren. Die Zahl der Ungelernten sei aber dennoch „viel zu hoch“, sagte er dem „Handelsblatt“. (AFP/mf)
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