Bundeswehr-Reserve in desolatem Zustand
Der Krieg in der Ukraine hat in Deutschland eine Debatte über die Wehrpflicht ausgelöst. Dabei rückt auch die Rolle der Reservisten in den Fokus.
Der Reservistenverband sieht die Reserve der Bundeswehr in einem desolaten Zustand. „Sie ist eine Truppe, die noch weitgehend auf dem Papier existiert“, sagte Verbandspräsident Patrick Sensburg der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“. Eine funktionierende Reserve sei Teil einer wirksamen Abschreckung. „Doch so wie die Reserve aktuell konzipiert ist, kann sie all das nicht leisten.“
Er forderte „eine umfassende Neuausrichtung“ und bessere Ausrüstung. Um die Schlagkraft zu erhöhen, empfahl Sensburg mehr Verbindlichkeit für den Dienst: „Bislang können Reservisten selbst entscheiden, ob sie üben oder nicht. Meiner Meinung nach sollten sie verpflichtet sein, mindestens alle zwei Jahre für 14 Tage zu üben. Für diese Zeit müssen die Reservisten auch vom Arbeitgeber freigestellt werden.“
Die FDP-Spitze hatte im Februar eine gestärkte Reserve der Bundeswehr als Alternative für eine Rückkehr zur Wehrpflicht ins Spiel gebracht. Reservisten könnten eine stärkere Komponente in einer modernen und schlagkräftigen Bundeswehr werden, hieß es dazu in einem Beschlussentwurf für Beratungen im Parteipräsidium. (dpa/er)
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