CDU fordert Sonntagsöffnung – 60 Prozent der Händler in Innenstädten in Existenz bedroht

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Am 19. Oktober 2020 in Berlin.Foto: Maja Hitij/Getty Images
Epoch Times22. November 2020

Der deutsche Einzelhandel und der CDU-Wirtschaftsrat fordern im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise eine Freigabe der Sonntagsöffnung. „Auch zur Entzerrung des Weihnachtsgeschäfts sollte der Handel die Möglichkeit bekommen, in der Adventszeit an Sonntagen zu öffnen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, dem „Handelsblatt“.

Das wäre auch für die Kunden entspannter, die die Corona-Abstandsregeln noch besser einhalten könnten, wenn sich die Kundenströme auf sieben Tage verteilen.“

Der CDU-Wirtschaftsrat unterstützt die Forderung. In einem Positionspapier, über das das „Handelsblatt“ berichtet, schlägt der Unternehmerverband verschiedene Maßnahmen zur Stärkung des Einzelhandels in der Corona-Zeit vor, darunter eine Lockerung der Ladenöffnungszeiten in der Adventszeit und im Januar 2021.

Außerdem plädiert der Wirtschaftsrat für eine Ausweitung der sogenannten November-Hilfen auch auf die Unternehmen des stationären Handels, die im Zeitraum der Lockdown-Maßnahmen einen Umsatzeinbruch von mehr als 70 Prozent hinnehmen mussten. „Der Einzelhandel ist einer der wichtigsten Steuerzahler der Städte und Gemeinden“, heißt es in dem Papier des Wirtschaftsrats.

Überdies sei er mit über drei Millionen Beschäftigten einer der großen Arbeitgeber in Deutschland und prägend für das Stadtbild. „Stirbt der Handel, sterben unsere Innenstädte“, sagte der Generalsekretär des Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, dem „Handelsblatt“.

HDE-Hauptgeschäftsführer Genth sieht dringenden Handlungsbedarf. „Der derzeitige Lockdown light hungert viele Handelsunternehmen in den Innenstädten bei offenen Ladentüren finanziell aus“, sagte er. „Um den Handel herum sind alle Restaurants und Gaststätten geschlossen, die Politik ruft alle Verbraucher immer wieder auf, zuhause zu bleiben.“

Vielerorts kämen deshalb Kunden nicht mehr in ausreichender Zahl, sodass es oft schlicht nicht mehr möglich sei, ein Geschäft wirtschaftlich zu betreiben. „Knapp 60 Prozent der Innenstadthändler sehen sich aktuell in ihrer Existenz bedroht“, sagte Genth. „Die Folge werden verödete Stadtzentren sein.“ (dts)



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