Debatte um Kanzlerkandidatur geht weiter – Söder: „Mein Platz ist immer in Bayern“

In der Corona-Krise war es lange ruhiger um das Thema, nun kehrt zurück: Wer soll Kanzlerkandidat der Union bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr werden? Markus Söder sieht seinen Platz in Bayern.
Titelbild
Markus Söder.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times6. Juli 2020

In der Debatte über die Kanzlerkandidatur der Union hat CSU-Chef Markus Söder abermals auf seine Rolle als bayerischer Ministerpräsident verwiesen.

„Mein Platz ist immer in Bayern“, sagte er am Montag vor einer Videokonferenz des Parteivorstands in München. „Ich führe die Debatte ja nicht, es wird ja ständig über mich geredet, und zwar von allen.“

Auf wiederholte Nachfragen, ob er eine eigene Kanzlerkandidatur kategorisch ausschließe, ging der CSU-Vorsitzende nicht direkt ein, sondern wiederholte nur, sein Platz sei in Bayern.

Söder widersprach zudem dem Eindruck, er habe mit seinem Interview am Wochenende eine Vorauswahl unter den zur Diskussion stehenden Bewerbern um den CDU-Vorsitz durchführen wollen. „Ich glaube, es ist nicht die Zeit, über Kandidaturen einzelner zu reden“, sagte er.

Sein Beitrag sei vielmehr als Lob für Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu verstehen, die sich in der Corona-Krise erneut bewiesen habe, „wie in so vielen Krisen zuvor“. Oberste Aufgabe sei es jetzt, sich um das Wohl Vieler zu kümmern und nicht um die Karrieren einzelner.

Söder lobt „Topkandidaten“ für Merkel-Nachfolge

Söder hatte im „Tagesspiegel“ deutlich gemacht, der künftige Unions-Kanzlerkandidat müsse sich in der Corona-Krise bewiesen haben. Wer dabei versage, habe „keinen moralischen Führungsanspruch“, sagte er. „Nur wer Krisen meistert, wer die Pflicht kann, der kann auch bei der Kür glänzen.“

Neben NRW-Regierungschef Armin Laschet bewerben sich der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen um den CDU-Vorsitz. Laschet hat anders als Söder in der Corona-Krise einen Lockerungskurs gefahren und ist angesichts der Infektionsausbrüche in seinem Land teilweise in die Kritik geraten.

Söder betonte nun, alle CDU-Bewerber seien „Topkandidaten“, ausdrücklich lobte er auch Laschets Krisenmanagement, welches „sehr stabil und stringent“ sei.

Mit Blick auf Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ergänzte Söder: „Ich bin kein Karriereberater einzelner großer Persönlichkeiten in der CDU.“ Es sei bekannt, dass er Spahn schätze und eine große Meinung von ihm habe. „Er gehört sicher zu den großen Hoffnungsträgern, die die CDU hat. Aber die CDU hat viele Hoffnungsträger.“ (dpa)



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