Dorothee Bär kritisiert „Datenschutz wie im 18. Jahrhundert“

Die designierte Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär, hat die Datenschutzregeln in Deutschland als völlig veraltet kritisiert. Bär betont, aus ihrer Sicht müsse der Staat Vorreiter bei der Digitalisierung sein.
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Die Digitalisierung steht in Deutschland schon lange zur Debatte.Foto: Sven Hoppe/dpa
Epoch Times6. März 2018

Die designierte Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär, hat die Datenschutzregeln in Deutschland als völlig veraltet kritisiert. Das Land brauche endlich eine „smarte Datenkultur“ vor allem für Unternehmen, sagte die CSU-Politikerin der „Bild“-Zeitung (Dienstag).

„Tatsächlich existiert in Deutschland aber ein Datenschutz wie im 18. Jahrhundert.“ Nötig sei ein Regelsystem, das den Unternehmen Chancen biete und sie nicht zerstöre.

„Wenn aber von der gut gemeinten, doch schlecht gemachten E-Privacy-Verordnung nur Google und Facebook profitieren und alle anderen Unternehmen leiden, ist das genau der falsche Weg“, betonte Bär.

Die E-Privacy-Richtlinie ist Bestandteil der neuen europäischen Datenschutzgrundverordnung zu EU-weit einheitlichen Standards beim Schutz persönlicher Daten von Internetnutzern. Experten warnen, dass der Wettbewerb mit Plattformbetreibern wie Facebook dadurch weiter verzerrt werden könnte.

Bär betonte, aus ihrer Sicht müsse der Staat Vorreiter bei der Digitalisierung sein. „Behörden müssen endlich so vernetzt werden, dass Bürger nicht Stunden auf Ämtern vergeuden, nur um sich zum Beispiel umzumelden“, sagte sie. Start-ups dürften an bürokratischen Hürden nicht verzweifeln. Und auch im Gesundheitsbereich lägen viele Chancen: „Könnten Daten deutscher Patienten mit weltweiten Datenbanken abgeglichen werden, wäre eine Diagnose oft schneller da, als sie zehn Ärzte stellen können.“ (dpa)



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