„Ende Gelände“: Blockade am Kohlekraftwerk Mannheim friedlich beendet

Die Blockade durch „Ende Gelände“ am Kohlekraftwerk Mannheim ist friedlich beendet worden. Es habe beim Abzug der rund 100 Menschen keine Zwischenfälle gegeben, teilte die Polizei mit.
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Demonstranten blockieren das Hauptzufahrtstor des Steinkohlekraftwerks in Mannheim.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times3. August 2019

+++ Update +++

Die Blockade von Klimaaktivisten des Bündnisses „Ende Gelände“ am Kohlekraftwerk Mannheim ist friedlich beendet worden. Es habe beim Abzug der rund 100 Menschen keine Zwischenfälle gegeben, teilte die Polizei mit.

Die Aktivisten waren am Morgen in das Areal des Kohlekraftwerks in Mannheim eingedrungen und hatten stundenlang auch die Zufahrt zu dem Meiler blockiert. Einige waren auf ein Förderband gelangt, um den Kohlenachschub zu einem der Blöcke zu unterbrechen.

Kohlekraftwerk besetzt: Block 9 stilllegen

„Aktivisten“ vom Bündnis „Ende Gelände“ sind am frühen Samstagmorgen auf das Areal des Kohlekraftwerks in Mannheim gelangt. Einige befinden sich auf einem Kohleförderband.

Sie protestieren damit gegen den CO2-Ausstoß der Anlage, wie ein Sprecher des Bündnisses sagte. Man wolle den Betrieb von Block 9 im Laufe des Tages stoppen.

Das Steinkohlekraftwerk sei für etwa acht Prozent der CO2-Emissionen in Baden-Württemberg verantwortlich, hieß es in einer Mitteilung von „Ende Gelände“. Auf Twitter forderte das Bündnis: „Legt das Großkraftwerk Mannheim endlich still!“ Es sei das Steinkohlekraftwerk mit dem höchsten CO2-Ausstoß in Deutschland.

Ein Polizeisprecher sagte: „Die Demonstranten blockieren das Hauptzufahrtstor. Außerdem hält sich ein Teil von ihnen auf dem Gelände des Kraftwerks auf.“ Einige „Aktivisten“ befänden sich mit Bannern und Schildern vor dem Eingang. Eine Gefährdung der Protestierenden sei nicht auszuschließen.

Zahlreiche Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst seien vor Ort. Über weitere Maßnahmen – etwa eine Räumung – sei bisher nicht entschieden worden. „Die Lage ist ruhig.“ Ein Sprecher des Kraftwerks will sich im Laufe des Tages zu den Geschehnissen äußern.

Die Protestler haben am Förderband des Großkraftwerks Transparente aufgehängt. Foto: Uwe Anspach

Kraftwerk soll vom Netz gehen

Laut Aktionsbündnis nahmen zunächst 100 „Aktivisten“ an dem Protest teil. Die Polizei sprach hingegen von rund 50 – davon harrten demnach etwa 40 vor dem Zufahrtstor aus. Weitere Unterstützer seien unterwegs in Richtung Kraftwerk, sagte der Bündnis-Sprecher.

Mit der Blockade vor dem Tor und den Aktionen auf dem Gelände wolle man den Nachschub an Kohle für Block 9 des Kraftwerks unterbrechen: „Wir gehen davon aus, dass das Kraftwerk noch etwa für zehn Stunden Brennstoff hat, danach müsste es vom Netz gehen“, sagte der Sprecher gegen 9.00 Uhr.

Angesichts der Untätigkeit der Bundesregierung sehe man sich zu solchen Schritten gezwungen, teilte das Aktionsbündnis außerdem mit. „Wenn die deutsche Bundesregierung nicht den sofortigen Kohleausstieg einleitet, verspielen wir unsere Chance, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu beschränken.“

Umweltschützer hatten in der Vergangenheit immer wieder den Betrieb des gigantischen Meilers kritisiert und das Kraftwerk als „Klimakiller“ bezeichnet – und vergeblich dagegen geklagt.

Betreiber sind die drei Energiekonzerne RWE (Essen), EnBW (Karlsruhe) und MVV (Mannheim). 2015 ging der 1,2 Milliarden teure Block 9 ans Netz. Er hat eine Leistung von knapp 2150 Megawatt. (dpa)



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