Mehrheit wünscht Parteien-Zusammenschluss gegen AfD-Kandidaten

Im „Deutschlandtrend“ der ARD fällt die SPD auf den dritten Platz zurück. Die AfD käme auf 19 Prozent, während die Linkspartei nicht mehr in den Bundestag käme. Eine Mehrheit spricht sich aus für einen Schulterschluss der übrigen Parteien gegen AfD-Kandidaten bei Wahlen.
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Auch der „Deutschlandtrend“ der ARD weist die AfD mittlerweile als bundesweit zweitstärkste Kraft vor der SPD aus. Im Bild die AfD-Co-Vorsitzende Alice Weidel und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, R).Foto: Heiko Rebsch/dpa
Von 23. Juni 2023

Der aktuelle „Deutschlandtrend“ der ARD bestätigt einen Trend, den zuvor auch schon andere Umfrageinstitute ausgewiesen hatten. Die SPD käme bundesweit demnach nur noch auf 17 Prozent – was einem Minus von einem Prozent entspräche. Damit würde sie, wären am Sonntag Bundestagswahlen, nur noch auf Platz drei. Die AfD würde mit 19 Prozent (plus 1) ihr höchstes je bei infratest dimap gemessenes Ergebnis erzielen und auf den zweiten Platz vorrücken.

Mögliche Wagenknecht-Partei noch kein Thema

An der Spitze blieben CDU und CSU mit zusammen 29 Prozent. Dieses Ergebnis hatte die Union bereits vor drei Wochen beim vorangegangenen „Deutschlandtrend“ erzielt. Die Grünen könnten ebenfalls ihr Ergebnis halten – sie könnten demnach mit 15 Prozent rechnen.

Einen Prozentpunkt einbüßen würde demgegenüber die FDP, die sich mit sechs Prozent wieder der Sperrhürde annähern würde. Unterhalb dieser bliebe die Linkspartei, die wie zuvor lediglich auf vier Prozent käme. Aufgrund des neuen Wahlrechts würden ihr die drei Direktmandate, die sie 2021 noch erzielen konnte, nicht mehr den Einzug in den Bundestag sichern.

Alle sonstigen Parteien kämen zusammen auf zehn Prozent (plus 1). Keine davon würde für sich genommen drei Prozent oder mehr erreichen. Nicht gefragt wurde nach fiktiven Parteien wie einer möglichen Formation unter der Führung von Sahra Wagenknecht. Die Noch-Linkspolitikerin hatte zuletzt mehrfach öffentlich über eine Parteigründung nachgedacht.

Berufstätige denken kritischer über Allparteienbündnisse gegen AfD

Wie die „Tagesschau“ berichtet, hat infratest dimap auch nach der Akzeptanz von Allparteienbündnissen gegen die AfD gefragt. Dieses Thema gewann jüngst wieder an Bedeutung – angesichts des Einzugs von Kandidaten der Partei in Stichwahlen.

Am vergangenen Sonntag stand ein Kandidat der Partei im zweiten Wahlgang um den Posten des Oberbürgermeisters von Schwerin. Am kommenden Sonntag, 25. Juni, geht ein AfD-Kandidat mit deutlichem Vorsprung in den Run-off um den Landratsposten in Sonneberg, Thüringen. In beiden Fällen haben sämtliche übrigen Bundestagsparteien eine Empfehlung zugunsten des anderen Kandidaten abgegeben.

Deutschlandweit halten 52 Prozent aller Befragten diese Vorgehensweise für richtig, demgegenüber äußern sich 35 Prozent explizit dagegen. In den neuen Bundesländern lehnen sogar 40 Prozent solche Allparteienbündnisse gegen die AfD ab – 47 Prozent sind dort dafür.

In der Altersgruppe über 65 ist der Zusammenschluss aller Parteien gegen die AfD mit 58 zu 31 Prozent am stärksten akzeptiert. Demgegenüber sind unter den mitten im Berufsleben stehenden 35- bis 49-Jährigen die Gegner mit 45 zu 44 Prozent sogar in der Mehrheit.

AfD auch bei Forsa vor der SPD – Linke auch bei übrigen Instituten nicht im Bundestag

Zu Beginn der Woche hatten bereits INSA und Forsa ihre Umfrageergebnisse präsentiert. Bei INSA kommen CDU/CSU auf 26,5 Prozent (minus 0,5), die AfD könnte mit 20 Prozent rechnen (plus 1). Die SPD stagniere bei ebenfalls 20 Prozent, die Grünen kämen auf 13,5 Prozent (plus 0,5) und die FDP auf 7,5 (minus 0,5). Die Linkspartei könnte sich um einen halben Prozentpunkt auf 4,5 steigern.

Bei Forsa würde die Union gleich zwei Prozentpunkte einbüßen und läge bei 27 Prozent. Die AfD (19 Prozent) und die SPD (18) blieben unverändert. Die Grünen könnten sich um einen Prozentpunkt erholen und kämen auf 15 Prozent. Unverändert blieben demgegenüber die FDP mit sieben und die Linke mit vier Prozent.

Wie viele Befragte der Wahl fernbleiben wollen, hat keines der Umfrageinstitute explizit ausgewiesen.



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