„Lifeline“: Jede Menge Yachten sind international mit den gleichen Papieren unterwegs

"Wir haben die Behauptungen der Anklage klar widerlegt und alle Dokumente vorgelegt", erklärt der Chef des Vereins "Mission Lifeline". Bisher habe der Verein 1019 Menschen gerettet, 70 Prozent von ihnen sollen Asyl erhalten haben.
Titelbild
Eine Boje im MeerFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times2. August 2018

Der Vorsitzende des Dresdner Seenotrettungsvereins „Mission Lifeline“, dessen Schiff auf Malta festgesetzt ist, verwahrt sich gegen den Vorwurf, dass der Kapitän das Schiff zu Unrecht in maltesische Gewässer gesteuert habe.

„Wir haben die Behauptungen der Anklage klar widerlegt und alle Dokumente vorgelegt. Jede Menge Yachten sind international mit den gleichen Papieren unterwegs, deshalb halten wir die Vorwürfe für an den Haaren herbeigezogen“, sagte Axel Steier der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Das Schiff „Lifeline“ hatte im Juni 230 Flüchtlinge und Migranten vor der Küste Libyens aus dem Mittelmeer aufgesammelt, war dann von Italien abgewiesen worden und konnte erst nach mehreren Tagen in Malta anlegen. Die Regierung in Valletta bezeichnete das Schiff als „staatenlos“ und setzte es fest, gegen die deutsche Besatzung wird ermittelt.

„Warum wir jetzt plötzlich illegal sein sollen, entzieht sich unserer Kenntnis“, sagte Steier. Die Papiere des Schiffes seien zuvor mehrfach kontrolliert und nie beanstandet worden. Steier warf den Mittelmeerstaaten vor, auf diese Weise die private Seenotrettung in ihrer Arbeit behindern zu wollen.

„Schon seit unserem ersten Einsatz gibt es Anzeichen, dass das, was wir tun, nicht gewollt ist.“ Bei Seenot werde die Organisation inzwischen gar nicht mehr zur Hilfe gerufen. „Das heißt im Klartext, die Leute lieber sterben zu lassen.“ Steier konterte auch den Vorwurf, dass der Verein mit seinem Engagement im Mittelmeer den Schleppern indirekt helfe.

Bislang habe der Verein 1019 Menschen aufgesammelt, 70 Prozent von ihnen sollen Asyl erhalten haben. „Zurzeit liegen fast alle Rettungsschiffe fest, aber es fahren genauso viele Schlauchboote mit Flüchtlingen aufs Meer.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion