Peinliche Justizpanne: Gefängnismitarbeiter zahlten Terrorhelfer bei Abschiebung 7000 Euro in Bar aus

Bei der Abschiebung des Terrorhelfers Mounir el Motassadeq nach Marokko unterlief dem Gefängnis Fuhlsbüttel in Hamburg eine folgenschwere Panne. Gefängnismitarbeiter zahlten dem Mann mit Verbindungen zur Al-Kaida 7000 Euro Bargeld aus. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen das Gefängnis.
Titelbild
9/11-Terrorhelfer Mounir el Motassadeq Motassadeq wird von zwei Polizisten bewacht.Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Epoch Times1. März 2019

Bei der Abschiebung des Terrorhelfers Mounir el Motassadeq nach Marroko geschah in Hamburg eine folgenschwere Justizpanne. Bei seiner Freilassung erhielt der 44-Jährige von Gefängnismitarbeitern ein Briefkuvert mit 7000 Euro Bargeld, das er nie hätte erhalten dürfen. Der „Spiegel“ berichtete zuerst über den Fall.

Motassadeq war Mitglied der Terroristengruppe in Hamburg, die 2001 für den Terroranschlag auf das World-Trade Center in New York verantwortlich war. Er unterstützte den Todespiloten Mohammed Atta finanziell bei dem tödlichen Plan, eines von zwei Flugzeugen in das World Trade Center in New York zu steuern.

Mitarbeiter des Gefängnisses Hamburg-Fuhlsbüttel hoben dem 44-Jährigen kurz vor seiner Abschiebung das Geld von seinem Häftlingskonto ab und überreichten es ihm bar in einem Briefkuvert. 30 Euro Taschengeld sowie der Lohn für Gefängnisarbeit gingen monatlich auf das Konto ein.

Ein gravierender Verstoß gegen die EU-Verordnung: Denn sämtliche Gelder von Personen mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida gelten als eingefroren. Doch offenbar kam im Gefängnis Fuhlsbüttel keiner auf die Idee, im Fall von Mottassadeq noch einmal zu prüfen, inwieweit er das Geld erhalten darf.

Die Bundesbank deckte das Behördenversagen nur acht Tage nach der Abschiebung auf und leitete ein Ermittlungsverfahren ein. Nun soll festgestellt werden, wer die Auszahlung angeordnet hatte. Nach Angaben des „Spiegel“ handele es sich dabei keineswegs um ein Kavaliersdelikt: Es drohen Strafen von drei Monaten bis fünf Jahre Haft.

Das Hanseatische Oberlandesgericht hatte Motassadeq wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 246 Fällen und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu 15 Jahren Haft verurteilt. Er wurde wenige Wochen vor dem Ende seiner regulären Haftzeit abgeschoben. (nh)



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