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Präsident des Deutschen Lehrerverbands: Keine Anzeichen für zu schwere Abituraufgaben

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Foto: istock

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Nach den Protesten von Schülern in Bayern, Hamburg und Niedersachsen gegen angeblich zu schwere Abiturprüfungen im Fach Mathematik werden die Forderungen nach einem bundesweiten einheitlichen Zentralabitur lauter.
„Aus meiner Sicht macht es absolut Sinn, ein bundesweit einheitliches Kernabitur zu haben“, sagte Ludger Wößmann, Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik der „Welt“.
Die schriftlichen Bestandteile in den Kernfächern Deutsch, Mathe und Englisch könnten bundesweit identisch geschrieben werden. Eine „sehr große Gruppe von Experten“ solle die „Güte und Schwierigkeit der Aufgaben“ im Vorfeld prüfen.

Lehrerverband dementiert

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands hingegen sieht bisher keine Anzeichen dafür, dass die Aufgaben zu schwierig waren.
„Im Internet lässt sich Erregung sehr schnell mobilisieren. Deshalb sollten wir abwarten“,
sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der „Rhein-Neckar-Zeitung“.

Überzogene Erwartungen

Bereits 2017 kritisierte das Bundesverfassungsgericht die mangelnde Vergleichbarkeit der Abiturergebnisse. Schon damals warnte Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe vor überzogenen Erwartungen an den Bildungsbereich.
„Ich habe allerdings zunehmend den Eindruck, dass an die Schule Gleichheits-Maßstäbe angelegt werden, die man von keinem anderen Lebensbereich erwartet…Gibt es etwa bundesweite Normen für die Zensuren von Masterarbeiten oder Promotionen?“
Man solle nicht so tun, als seien die rund 210 Millionen Klausuren, die an rund 35.000 Schulen jedes Jahr geschrieben werden, absolut identisch zu organisieren.
In mehreren Bundesländern haben sich Schüler über den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben beschwert und mit Online-Petitionen an ihre Kultusministerien gewandt, es gibt bereits mehr als 60 000 Unterstützer. (dpa/dts/nh)

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