Logo Epoch Times
Staatsbürgerschaft

Staatenlos in Deutschland: Mehrheit seit über 5 Jahren hier ansässig

Fast 95.000 Menschen leben in Deutschland ohne Staatsangehörigkeit, 57.000 seit über fünf Jahren. Linksfraktion fordert erleichterten Zugang zur Staatsbürgerschaft.

top-article-image

Blick auf die Königstraße im Stadtzentrum von Stuttgart.

Foto: iStock

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 1 Min.

Die Bundesregierung hat bekannt gegeben, dass mehr als die Hälfte der in Deutschland lebenden Ausländer mit ungeklärter Staatsangehörigkeit seit mehr als fünf Jahren im Land leben. Die meisten von ihnen haben eine Aufenthalts- oder Niederlassungserlaubnis.
Ende Februar lebten fast 95.000 Menschen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit in Deutschland, von denen rund 57.000 schon mehr als fünf Jahre ansässig sind. Die größte Gruppe von Menschen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit kommt aus Syrien. Darüber hinaus wurden viele von ihnen in Deutschland, dem Libanon, Libyen, dem Irak, Saudi-Arabien, der Ukraine, Afghanistan oder Israel geboren.
Zusätzlich dazu gab es zum Stichtag 28. Februar über 29.600 Menschen, die als staatenlos erfasst wurden, von denen mehr als 23.000 schon länger als fünf Jahre in Deutschland leben. Auch hier stammen die meisten von ihnen aus Syrien.
Die Zuständigkeit für die Feststellung und Dokumentation von Staatenlosigkeit liegt bei den Ausländerbehörden. Ein Kind ausländischer oder staatenloser Eltern erwirbt die deutsche Staatsangehörigkeit nur, wenn ein Elternteil seit acht Jahren rechtmäßig in Deutschland lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht hat.
Gökay Akbulut, Sprecherin für Migrationspolitik der Linksfraktion, setzt sich für eine zügige Klärung des Status und einen unkomplizierten Zugang zur deutschen Staatsbürgerschaft für sogenannte „faktische Inländerinnen und Inländer“ ein. Sie argumentiert damit, dass mindestens jeder zehnte staatenlose Mensch hier in Deutschland geboren wurde und bis zu einem Drittel der Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit ebenfalls hier geboren sein könnten. (dpa/kr)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.