Virologe Stöhr gegen Maßnahmen-Verschärfung wegen B117-Mutation

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Maskenpflicht in der Innenstadt von EmdenFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times14. Januar 2021

Der Virologe und Epidemiologe Klaus Stöhr warnt davor, die Corona-Maßnahmen wegen der B117-Mutation zu verschärfen.

„Wir sollten die Maßnahmen in Deutschland anpassen, wie sich die Krankheitssituation aktuell bei uns entwickeln wird – nicht nach noch ungeklärten Virus-Phänomenen in anderen Ländern“, sagte er der „Bild“ (Donnerstagausgabe, 14. Januar). Eine Einschleppung der Variante nach Deutschland könne „sowieso nicht verhindert werden“.

Stöhr, der früher bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) u. a. als Leiter des globalen Influenza-Überwachungsprogramms und der Pandemievorbereitung arbeitete, macht die Mutation nicht für den Anstieg der Zahlen der positiven Tests in Irland verantwortlich.

Es ist falsch, Irland als Beispiel für die Auswirkungen der Mutation anzuführen. Die irischen Gesundheitsbehörden schlussfolgern eindeutig, dass die Zunahme der Kontakte für den Anstieg der Infektionen verantwortlich war.“

Erst nach dem starken Anstieg habe die Ausbreitung der neuen Virus-Variante begonnen, sagte Stöhr der „Bild“. Der Virologe übte auch deutliche Kritik am Ziel der Bundesregierung, eine Inzidenz von 50 anzustreben.

Das Ziel, diesen Wert zu erreichen und zu halten, sei „vollkommen realitätsfern und demotivierend“. Stattdessen forderte Stöhr, bereits ab einer Inzidenz von 150 die Maßnahmen zu lockern:

Die letzten zweieinhalb Monate haben gezeigt, dass Deutschland gut mit einer Inzidenz von 130 oder 150 umgehen kann, das kann ein guter Kompromiss sein. Trotz einiger überlasteter Intensivstationen funktioniert das Gesundheitssystem flächendeckend.“

Kindergärten und Grundschulen sollten bereits jetzt öffnen, sagte Stöhr: „Wir sollten die Kindergärten sofort öffnen und zum Präsenzunterricht mit Hygienemassnahmen in den Grundschulen zurückkehren.“

Die Hauptmaßnahmen zum Schutz der Älteren fingen nicht in der Schule und nicht im Kindergarten an, sondern an der Tür zum Pflegeheim. „Bei der täglichen Untersuchung des Pflegepersonals und der Besucher, bei der Überwachung der Hygiene-Konzepte und nun auch beim Impfen der Bewohner.“ (dts/sza)



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