Zentralrat der Juden fordert: Strafrechtliche Ermittlungen auch gegen hochbetagte Ex-KZ-Mitarbeiter

Es sei ein "wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der deutschen Geschichte und lehrreich auch für heutige Generationen", wenn gegen hochbetagte Verdächtige im Alter von über 90 Jahren strafrechtlich ermittelt wird, hieß es heute aus dem Zentralrat der Juden.
Titelbild
Konzentrationslager AuschwitzFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times16. April 2018

Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist gegen einen juristischen „Schlussstrich“ unter den Holocaust. Auch gegen hochbetagte Verdächtige im Alter von über 90 Jahren soll strafrechtlich ermittelt werden.

„Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der deutschen Geschichte und lehrreich auch für heutige Generationen“, sagte Präsident Josef Schuster dem „Mannheimer Morgen“ (Dienstagausgabe).

Wie am Montag bekannt wurde, hatte die Staatsanwaltschaft Stuttgart Anklage gegen einen inzwischen 94-jährigen ehemaligen Wachmann des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau erhoben.

Dem Mann aus der Nähe von Mannheim wird Beihilfe zum Mord in 13.335 Fällen vorgeworfen. „Vor allem für die Überlebenden der Schoa und ihre Nachfahren ist es wichtig, dass eine Form später Gerechtigkeit versucht wird“, sagte der Zentralrats-Präsident.

„Fast alle Überlebenden leiden bis heute an den Folgen der Misshandlung, während sich die Täter nach dem Krieg oft gut arrangieren konnten oder sogar später Rente bezogen. Daher darf auch vor Gericht kein Schlussstrich gezogen werden, sondern die Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden.“ (dts)



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