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"Zu lange zugeschaut": Berliner Innensenator für "nationale Strategie" bei Clan-Kriminalität

Der Berliner Innensenator verlangt ein bundesweites Vorgehen gegen Clankriminalität.

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Polizeiauto.

Foto: iStock

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Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) verlangt ein bundesweites Vorgehen gegen Clankriminalität. „Wir brauchen eine nationale Strategie zur Bekämpfung krimineller Clans“, sagte Geisel dem Magazin „Der Spiegel“ laut Vorabmitteilung vom Freitag. Einen entsprechenden Vorschlag werde Berlin in der kommenden Woche bei der Innenministerkonferenz in Kiel einbringen.
„Der Staat hat eindeutig zu lange zugeschaut – Politik und Behörden haben die Clans nicht ausreichend bekämpft“, sagte Geisel.
Aktuell befassten sich nur die besonders betroffenen Bundesländer Berlin, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen intensiv mit dem Thema.
„Andere Länder müssen das Problem ebenso ernst nehmen – auch dort investieren Clans illegal erworbenes Vermögen, etwa in Häuser.“
In Berlin machten es die Behörden kriminellen Clanmitgliedern inzwischen „auf allen Ebenen so ungemütlich wie möglich“, etwa mit regelmäßigen Razzien in Shishabars und Spielhallen, sagte Geisel. Vor allem aber beschlagnahme die Berliner Justiz Vermögen aus kriminellen Aktivitäten.
Hoffnung setzt Geisel in ein Aussteigerprogramm für Clanmitglieder. Dabei spielten Mütter eine wichtige Rolle.
„Viele Frauen aus diesen Familien wollen nicht, dass ihre Kinder kriminelle Karrieren einschlagen“, sagte der Innensenator.
Bei Jugendlichen hoffe er außerdem auf Abschreckung durch einen „Bushido-Effekt“. „Ein Rapper, der sich mit den Clans eingelassen hat und der jetzt Personenschutz der Polizei braucht – da ist der Glamourfaktor nicht mehr so groß“, sagte Geisel. (afp)

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