Großbritannien: Kein großes Interesse mehr am Sternenkranz auf blauem Grund

An EU-Fahnen besteht in Großbritannien kein Bedarf mehr, dafür jedoch am Union Jack. Angesichts des für den 29. März geplanten Brexit werden die Briten offenbar "ein bisschen leidenschaftlicher" in der Liebe zu ihrem Land.
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Britische Fahnen sind wieder im Kommen.Foto: iStock
Epoch Times17. Februar 2019

Der bevorstehende EU-Austritt Großbritanniens macht sich in einer Branche schon länger bemerkbar: Bei der Flaggenproduktion auf der Insel ist die Nachfrage nach EU-Fahnen drastisch eingebrochen, die Bestellungen der britischen Landesflagge haben dafür aber deutlich zugenommen. Seit dem Brexit-Votum im Juni 2016 seien die Order für EU-Flaggen um 90 Prozent zurückgegangen, sagt Andy Ormrod, der eine Flaggenfabrik in North Knaresborough in der Grafschaft Yorkshire leitet.

„Die Zeiten haben sich geändert, unsere Haltungen haben sich geändert. Die Nachfrage ist nicht mehr da“, bilanziert der Firmenchef, der selbst für den Brexit gestimmt hat.

Der britische Union Jack sei dafür beliebter denn je: Seit dem Sommer hätten die Bestellungen um rund 75 Prozent zugenommen. Angesichts des für den 29. März geplanten Brexit würden die Briten offenbar „ein bisschen leidenschaftlicher“ in der Liebe zu ihrem Land.

Grundsätzlich ist der Brite aber zurückhaltend bei Loyalitätsbekundungen in Flaggenform. „Wir sind reserviert gegenüber allen Flaggen“, sagte der Chef-Flaggenkundler der Londoner Forschungseinrichtung Flag Institute, Graham Bartram. Und die EU-Flagge sei im Königreich nicht gerade oft zu sehen.

Tatsächlich durften in Großbritannien EU-Fahnen und Flaggen anderer Länder bis 2007 nur mit behördlicher Genehmigung gehisst werden, weil sie als Werbung eingestuft wurden. Nach einer Gesetzesänderung war der gelbe Sternenkranz auf blauem Grund als Symbol der Europäischen Union dann vermehrt zu sehen, etwa vor Hotels, EU-geförderten Einrichtungen, dem schottischen Parlament oder dem Londoner Rathaus.

Nach dem Brexit dürften die meisten EU-Flaggen verschwinden, aber wohl nicht alle. Experte Bartram hält es zumindest für möglich, dass sie ein Symbol des Widerstands von Brexit-Gegnern werden könnten. (afp)



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