Krefelder Zoo: Tierpark öffnet morgen wieder – Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 60-Jährige und ihre Töchter

Nach dem verheerenden Feuer im Affenhaus des Krefelder Zoos ist der Fall nach Polizeiangaben weitgehend aufgeklärt. Der Zoo öffnet morgen wieder.
Epoch Times2. Januar 2020

Nach dem verheerenden Brand im Affenhaus öffnet der Zoo in Krefeld morgen wieder. In dem Tierpark waren in der Silvesternacht mehr als 30 Tiere, darunter mehrere Menschenaffen, bei einem Feuer ums Leben gekommen. Das Affenhaus wurde zerstört und ist einsturzgefährdet.

Vor dem Tor des Zoos legten viele Menschen aus Trauer und Betroffenheit Kerzen, Blumen und Briefe ab.

Brandursache aufgeklärt, Verursacher gefunden

Der Brand ist nach Polizeiangaben vom Donnerstag offenkundig von einer Himmelslaterne entfacht worden, die eine Mutter und zwei Töchter in der Silvesternacht gestartet hatten. Die mutmaßlichen Verursacherinnen des Brandes, bei dem über 30 Tiere getötet wurden, meldeten sich selbst bei den Ermittlern. Laut Polizei sind sie wegen der Geschehnisse „am Boden zerstört“.

Eineinhalb Tage nach dem verheerenden Brand in Affenhaus des Zoos zeigte sich Gerd Hoppmann von der Krefelder Kriminalpolizei vor Journalisten überzeugt, dass die 60-jährige Mutter und die beiden erwachsenen Töchter die für das Feuer „ursächliche“ Himmelslaterne gestartet hätten. Bei der Untersuchung des abgebrannten Affenhauses sei festgestellt worden, dass sich das Feuer offenbar von der nordöstlichen Ecke des Daches ausbreitete.

Dort sei vermutlich eine von insgesamt fünf Himmelslaternen gelandet, die von den drei Frauen aus Krefeld gestartet worden seien. Die Mutter und die beiden Töchter hätten die Laternen zum Jahreswechsel „mit guten Wünschen“ steigen gelassen und „nicht im entfernstesten daran gedacht, was hier passieren könnte“, sagte Hoppmann.

Die meist aus China stammenden Himmels- oder Wunschlaternen gelten als hochgefährlich und sind deshalb seit rund zehn Jahren bundesweit verboten. Sie bestehen aus dünnem Seidenpapier und einer Kerze oder einem Behälter mit Brennpaste in der Mitte. Werden sie entzündet, können sie weit durch die Luft schweben.

Nach Polizeiangaben hatten die Frauen in dem Krefelder Fall die Laternen im Internet erworben – auf den Waren sollen sich demnach keine Verbotszeichen befunden haben. Die mutmaßlichen Brandverursacherinnen hätten gedacht, das Auflassen solcher Himmelslaternen sei zu Silvester erlaubt.

„Hochanständig“

Gegen die drei Frauen wird laut Krefelder Staatsanwaltschaft nun wegen Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung ermittelt. Das Gesetz sieht für dieses Vergehen bis zu fünf Jahre Haft oder aber eine Geldstrafe vor.

Nach Angaben Hoppmanns hatte die mutmaßlichen Verursacherinnen des Brandes am Mittwoch eine Pressekonferenz im Fernsehen gesehen, in der die Ermittler bereits die verbotenen Himmelslaternen als mutmaßliche Brandursache genannt hatten. Die Polizei forderte dabei Menschen, die solche Laternen in der Silvesternacht gestartet hatten, auf, sich zu melden – was die Frauen dann taten.

Hoppmann nannte es „hochanständig“, dass sich die Frauen selbst an die Polizei gewandt hätten. Anderenfalls wären „sehr aufwändige Ermittlungen“ notwendig gewesen, um den Sachverhalt aufzuklären. „Für uns ist damit diese Tat weitgehend geklärt“, sagte der Ermittler.

Bei dem Feuer waren mehr als 30 Tiere getötet worden, darunter acht Menschenaffen. Auch mehrere kleinere Affen sowie Vögel verendeten in den Flammen.

Geldspenden für neues Affenhaus

Nach dem verheerenden Brand im Krefelder Affen-Tropenhaus gehen im Zoo viele Spenden ein. „Die Spendenbereitschaft ist enorm. Bis Mittwochabend sind bei uns bereits weit mehr als 4.000 Geldspenden von unterschiedlichen Menschen eingegangen“, sagte der Vorsitzende der Krefelder Zoofreunde, Friedrich Berlemann, der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe).

„Ich kann aber noch nicht sagen, wie hoch die Spenden sind. Das müssen wir erst noch eruieren“, sagte Berlemann. Der Krefelder Zoo benötigt nach dem Brand Geld für den Neubau eines Affenhaues. Die Kosten dafür liegen nach Angaben des Zoos in einem zweistelligen Millionenbereich.

Bei dem Feuer waren am frühen Neujahrsmorgen rund 30 Tiere ums Leben gekommen. Die Polizei vermutet, dass eine sogenannte Himmelslaterne das Feuer ausgelöst hat. Die Behörden teilten am Donnerstag mit, dass mehrere Laternen gestartet worden seien. Bei den mittlerweile identifizierten Tatverdächtigen, die sich selbst bei der Polizei gemeldet hatten, handelt es sich um eine Mutter und ihre zwei erwachsene Töchter im Alter von 30 bis 60 Jahren. Man habe die Handschrift auf den Laternen den Verdächtigen zugeordnet, hieß es. (dts/afp/dpa)



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