Erdogan verurteilt österreichische Schließung von Moscheen: „Wir werden etwas tun müssen“

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Österreichs Entscheidung Moscheen zu schließen und Imame auszuweisen scharf kritisiert. Nun droht er mit Vergeltung.
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Präsident Erdogan am 19. Mai im Präsidentenpalast in Ankara.Foto: Pool Presdential Press Service/AP/dpa
Epoch Times10. Juni 2018

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Österreichs Entscheidung Moscheen zu schließen und dutzende Imame auszuweisen scharf kritisiert.

Die Maßnahmen des österreichischen Kanzlers würden die Welt in Richtung eines „Krieges zwischen Kreuz und Halbmond“ führen, sagte Erdogan bei einer Rede in Istanbul am Samstag. „Denken Sie wir werden nicht reagieren, wenn Sie so etwas tun?“, fügte der türkische Staatschef hinzu.

Die österreichische Regierung hatte am Freitag angekündigt in einem Schlag gegen den „politischen Islam“ sieben angeblich islamistische Moscheen schließen zu wollen.

Demnach könnten zudem 60 von der Türkei finanzierte Imame samt ihrer Familien ausgewiesen werden. Innenminister Herbert Kickl von der rechtspopulistischen FPÖ erklärte, es handele sich dabei um Geistliche mit Verbindungen zum türkisch-islamischen Kulturverein Atib.

Laut Kickl verdächtigt die Regierung die Imame, gegen das Verbot der Auslandsfinanzierung religiöser Amtsträger zu verstoßen. Atib gehört zum Auslandsarm der türkischen Religionsbehörde Diyanet. Im April hatten Kriegsspiele mit Kindern anlässlich des Jubiläums einer Schlacht des Ersten Weltkrieges in einer Atib-Moschee in Wien für Aufsehen gesorgt.

Erdogan drohte am Samstag mit Vergeltung. „Wir werden etwas tun müssen“, sagte er ohne konkrete Maßnahmen zu nennen.

In Österreich leben etwa 360.000 Menschen türkischer Herkunft, darunter 117.000 türkische Staatsbürger. Die Beziehungen zwischen beiden Staaten sind seit dem gescheiterten Putschversuch im Jahr 2016 und den anschließenden Verhaftungswellen in der Türkei angespannt. Wien hatte zuletzt türkischen Politikern Wahlkampfauftritte vor der Parlamentswahl in der Türkei am 24. Juni untersagt. (afp)



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