Explosionen erschüttern Militärstützpunkte in Syrien – Israel: Viele Islamisten würden ohne Irans Hilfe keine Woche überleben

Militärstützpunkte in Syrien geraten in der Nacht ins Visier von Raketenangriffen. Wer oder was steckt dahinter? Reflexartig zeigt der Finger in Damaskus auf Israel. Dort hatte sich Verteidigungsminister Lieberman erst Stunden zuvor zu möglichen neuen Angriffen geäußert.
Epoch Times30. April 2018

Eine Serie von schweren Explosionen hat am Sonntagabend in Syrien mehrere Stützpunkte der Armee und iranischer Milizen erschüttert.

Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden unter anderem das Hauptquartier der 47. Brigade westlich der Stadt Hama sowie Stützpunkte nahe des Flughafens von Aleppo von Raketen getroffen. Das Staatsfernsehen zeigte Aufnahmen von schweren Explosionen.

Wer die Raketen abgefeuert habe, blieb zunächst unklar. Verschiedene Staatsmedien äußerten die Vermutung, Israel könnte hinter den Angriffen stecken. Das israelische Militär kommentiert derartige Vorgänge grundsätzlich nicht.

Erst Stunden zuvor hatte Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman erklärt, die Streitkräfte behielten sich weitere Einsätze in Syrien vor. „Wir haben nicht die Absicht, Russland anzugreifen oder uns in innere syrische Angelegenheiten einzumischen“, sagte er.

Angriffe gegen iranische Milizen schloss er jedoch indirekt nicht aus. „Wenn jemand meint, dass es möglich ist, Raketen abzufeuern oder Israel selbst oder gar unsere Flugzeuge anzugreifen, dann werden wir zweifelsohne antworten, und zwar werden wir sehr heftig antworten“, wurde der Minister von israelischen Medien zitiert.

Nach Liebermans Worten habe Israel genau drei Probleme: „Iran, Iran und Iran.“ Teheran versuche, die gesamte Region zu destabilisieren, und das nicht nur in Israel. „Schauen Sie einmal nach Jemen, Libanon, Irak und Syrien.“ Iran unterstütze Stellvertreter rund um Israel. Viele islamistische Bewegungen würden ohne iranische Unterstützung „nicht einmal eine Woche überleben“.

Der schiitische Iran unterstützt Syriens Regierung im Krieg. Als verlängerter Arm Teherans hat sich die libanesische Hisbollah in den vergangenen Jahren in Syrien zu einer der stärksten Mächte entwickelt.

Regierungsnahe Quellen in Damaskus sagten der Deutschen Presse-Agentur, laute Explosionen seien am Sonntagabend auch nahe dem Stützpunkt Nahar al-Bard zu hören gewesen, der 60 Kilometer nordwestlich von Hama liegt. Auch dort seien iranische Truppen stationiert.

Iran ist neben Russland der engste Verbündete der Regierung von Staatschef Baschar al-Assad. Am 9. April hatten Russland und Syrien Israel für Angriffe auf Stützpunkte nahe Homs mit mindestens 14 Toten verantwortlich gemacht. (dpa)



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