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Ostern unter Ausgangssperren - Einmalig in der Geschichte des Christentums

Ostern ohne große Prozessionen und Gottesdienste gab es noch nicht einmal zu Zeiten der Pest. Damals setzten die Gläubigen ihr Vertrauen auf das Göttliche und die Gemeinschaft der Gläubigen. Im Jahr 2020 riefen die Kirchenleitungen selbst zum Daheimbleiben auf.

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Menschenleerer Petersplatz in Rom.

Foto: Grzegorz Galazka/Mondadori Portfolio via ZUMA/dpa/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Für die Christen in aller Welt war es ein höchst außergewöhnliches Osterfest: In zahlreichen Ländern blieben die Kirchen wegen der Corona-Krise auch am Ostersonntag geschlossen, die meisten Gottesdienste fanden ohne die Gläubigen statt und wurden im Internet übertragen. In seiner Ostermesse im nahezu menschenleeren Petersdom gedachte Papst Franziskus der Corona-Toten und Erkrankten. Die Europäer rief er zur „Solidarität“ in der Krise auf, für die ärmsten Länder forderte er einen Schuldenerlass.
In den vergangenen Wochen habe sich das Leben von Millionen von Menschen „schlagartig verändert“, sagte der Papst in seiner erstmals live im Internet übertragenen Ostermesse. Viele Gläubige müssten in diesem Jahr ein „einsames Osterfest, inmitten von Trauer und Nöten, von körperlichem Leid bis hin zu finanziellen Schwierigkeiten“ verbringen.
Die Live-Übertragung einer Ostermesse war eine Premiere für den Vatikan. Auch den Ostersegen „Urbi et Orbi“ (Der Stadt und dem Erdkreis) spendete der Papst nicht wie sonst üblich im Beisein zehntausender Gläubiger auf dem Petersplatz.

Nur wenige Geistliche in Jerusalemer Grabeskirche

Auch die heiligen Stätten des Christentums in Jerusalem, die zu Ostern normalerweise voller Menschen sind, waren verwaist. Erstmals seit mehr als hundert Jahren blieb die Grabeskirche, der überlieferte Ort des Grabes Jesu, an einem Ostersonntag für die Gläubigen geschlossen. Nur einige Geistliche kamen unter Beobachtung der israelischen Polizei zu der Kirche.
In anderen Ländern predigten Pfarrer vor komplett leeren Kirchenrängen. Die katholische Gemeinde in Angeles City nahe der philippinischen Hauptstadt Manila bat ihre Mitglieder vorab darum, ihr Bilder von sich per E-Mal zuzusenden. Diese wurden dann auf die Kirchenbänke geklebt, wo sie während der Osterfeiertage bleiben sollen.

Westminster Abbey und Lourdes ohne Gläubige

Auch den Ostergottesdiensten in der Westminster Abbey in London und dem französischen Wallfahrtsort Lourdes konnten die Gläubigen nur im Internet verfolgen. Der Erzbischof von Panama segnete die Gläubigen ebenfalls aus der Ferne – allerdings nicht per Live-Übertragung im Internet, sondern aus einem Hubschrauber heraus.

Christen in Sri Lanka senden Botschaft der Vergebung an Attentäter von 2019

Die katholische Kirche in Sri Lanka erinnerte unterdessen an die Oster-Anschläge vor einem Jahr, bei denen fast 280 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt worden waren. Kardinal Malcolm Ranjith sagte in einer live im Fernsehen übertragenen Ostermesse, die Katholiken Sri Lankas hätten den Selbstmordattentätern verziehen. „Wir haben den Feinden, die versucht haben, uns zu zerstören, die Liebe angeboten“, sagte er. Jesus habe Hoffnung und nicht Rache gepredigt. (afp)

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