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Dreieinhalb Jahre Krieg

Bürgermeister von Kiew: Jeder in der Ukraine ist kriegsmüde

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sieht eine große Kriegsmüdigkeit in der Ukraine – und hält eine Verhandlungslösung für notwendig. Möglicherweise seien auch Gebietsverzichte denkbar.

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Morgens in Kiew – bei Angriffen suchen die Menschen auch in den U-Bahnen Schutz (Symbolbild).

Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat den Menschen in der Ukraine eine große Kriegsmüdigkeit attestiert. Er betont die Notwendigkeit für Verhandlungen mit Russland. Infolge des seit fast dreieinhalb Jahren andauernden Krieges sei „jeder in unserem Staat, in unserem Land müde von diesem Krieg“, sagte Klitschko am Freitag der „Bild“-Zeitung in Kiew.
Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt plädierte für eine „diplomatische Lösung“ mit Russland, bei der Gebietsabtretungen nicht ausgeschlossen wurden.
„Leider haben wir für diesen Krieg einen riesigen Preis bezahlt:  Die Leben von unseren Patrioten, von unseren Soldaten, von unseren Bürgern“, fügte Klitschko hinzu. Hunderte Städte seien zerstört und „ein großer Teil der Ukraine ist von Russland okkupiert“.

Schwierige Entscheidungen

Angesprochen auf die russischen Forderungen nach der Abtretung ukrainischer Gebiete sagte Klitschko, es sei noch „viel zu früh“, um darüber zu sprechen. Letztlich müsse Präsident Wolodymyr Selenskyj diese Frage beantworten und „schwierige Entscheidungen treffen“, fügte der 54-Jährige hinzu. Ein Teil der Ukrainerinnen und Ukrainer werde jedoch „nie bereit sein, einen Teil unseres Landes an Russland zu geben“.
US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin treffen sich am 15. August im US-Bundesstaat Alaska zu Beratungen über den Ukraine-Krieg. Der ukrainische Präsident Selenskyj ist zu dem Treffen nicht eingeladen und hat ausgeschlossen, ukrainische Gebiete an Russland abzutreten.
Die Europäer fordern, dass die Ukraine nicht übergangen wird – und pochen darauf, ebenfalls an einer Friedenslösung mitzuwirken.
So erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron am Samstag: „Die Zukunft der Ukraine kann nicht ohne die Ukrainer entschieden werden.“ Er fügte hinzu, die Europäer müssten „Teil der Lösung“ sein.
(afp/red)

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