Härter und erbarmungsloser: Box-Superstar Joshua zurück

Erstmals seit über zwei Jahren kämpft Anthony Joshua wieder in Großbritannien. Der Vierfach-Weltmeister will auch boxerisch zu seinen Wurzeln zurück.
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Kehrt in London zurück in den Boxring: Anthony Joshua.Foto: David Parry/PA Wire/dpa/dpa
Epoch Times10. Dezember 2020

Box-Superstar Anthony Joshua kehrt mit einem K.o.-Versprechen zurück, Außenseiter Kubrat Pulew setzt auf die Härte eines DDR-Trainingscamps.

Im letzten großen Schwergewichtskampf des Jahres will der britische Vierfach-Weltmeister seinem bulgarischen Herausforderer am Samstag (21.30 Uhr/DAZN) in London zeigen, dass er nichts von seiner Schlaghärte verloren hat. „Wenn mein Punch die richtige Stelle trifft, dann wird es einer der größten Knock-Outs“, tönte Joshua vor dem Kampf in der Wembley Arena.

Gut 1000 Fans dürfen dabei sein, wenn der 31-Jährige erstmals seit über zwei Jahren wieder auf britischem Boden boxt. Da passt es, dass Joshua in eben jenem Kampf gegen Alexander Powetkin im September 2018 sein bisher letzter K.o. gelungen war. Zwischen Powetkin und nun Pulew lagen die beiden Ruiz-Duelle, aus denen AJ gelernt haben will. „Ich bin im vergangenen Jahr härter und erbarmungsloser geworden“, sagt Joshua, der seine Gürtel der Verbände WBA, WBO, IBF und IBO aufs Spiel setzt. Die ersten 20 seiner bisher 24 Profi-Kämpfe hatte Joshua alle vorzeitig gewonnen.

Kubrat, der 2014 einen WM-Kampf gegen Wladimir Klitschko verloren hatte, war dabei nicht zwingend Joshuas erste Wahl. „Ich hätte lieber einen Aufbaukampf gehabt, weil ich ein Jahr nicht im Ring gestanden habe. Aber ich bin in einer Position, in der ich mir so etwas nicht erlauben kann“, sagte der Brite aus dem Norden Londons. „Pulew wird kein einfacher Kampf. Er ist ein komplizierter Gegner.“

Joshua braucht einen K.o. auch für die eigene Vermarktung. Denn nachdem er im ersten Ruiz-Duell selbst k.o. gegangen war, verkam der Rückkampf zum absoluten Langweiler. Stattdessen landete Joshuas großer Rivale Tyson Fury ein sensationelles Comeback und holte sich den WM-Gürtel der WBC. Mit seiner schnodderigen Art ist Fury deutlich näher an den Fans als der bisweilen steril wirkende Joshua. Erst soll also Pulew einen K.o. verpasst bekommen, dann der Vereinigungskampf gegen Fury steigen – so ist zumindest der Plan.

Pulew will diesen natürlich durchkreuzen. „Ich kann den Fans sagen, dass ich AJ ein weiteres Mal bloßstellen werde und beweise, dass sie den Falschen vergöttern“, sagte der 39-Jährige. Fit gemacht wurde der Bulgare von Trainerlegende Ulli Wegner – aufgrund der Coronavirus-Pandemie allerdings ferngesteuert. Kontakt gab es über Whatsapp, während Wegner in Deutschland war und Pulew sich in den bulgarischen Bergen stählte.

Im Pirin-Gebirge kletterte der 1,94 Meter große und 116 Kilogramm schwere Koloss auf bis zu 2700 Meter hohe Gipfel. „Ich habe auch oben in den Bergen im berühmten olympischen Sportkomplex von Belmeken trainiert. Das wurde für die Sportler der ehemaligen DDR gebaut, die auf der Suche nach den besten Trainingsbedingungen in Europa waren“, sagte Pulew über das Camp auf 2000 Meter Höhe. Körperliche Top-Form und die „vielen, vielen Lehren aus dem Kampf gegen Klitschko“ würden ihm nun helfen, Joshua zu bezwingen.

Aufgrund des Heimspiels von Joshua wird Pulew aber wohl einen K.o. zum Sieg benötigen. Und sein Promoter Bob Arum ist sicher, dass er das schafft: „Er kann Joshua in die Ecken drängen und ihn umhauen. Die Niederlage gegen Ruiz hat eine große Schwäche offenbart. Er kann einfach keinen Punch einstecken.“ Pulews Prognose für den Kampf: „Es wird sich die ganze Zeit um ein psychologisches Spiel und ein Schachspiel handeln – doch das Kampfende wird blitzschnell ablaufen.“ (dpa)



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