Schwierige Neuausrichtung beim 1. FC Köln – Heldt enttäuscht

Eine gemeinsame Erklärung von Verein und Horst Heldt kam nicht zustande. Zu groß war der Frust des Geschäfsführers über seine Freistellung. Die Planungen seines Herzensclubs gehen ohne ihn weiter.
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Hat mit seinem Aus als Geschäftsführer beim 1. FC Köln nicht gerechnet: Horst Heldt.Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/dpa
Epoch Times31. Mai 2021

Gerettet, aber nicht befriedet – beim 1. FC Köln herrscht auch nach dem Happy End im Abstiegskampf angespannte Stimmung. Angesichts der Aufregung um die Freistellung von Horst Heldt waren die Vereinbosse bemüht, die Wogen zu glätten.

Dass der Geschäftsführer ausgerechnet am Tag nach der erfolgreichen Relegation gegen Kiel gehen musste, sorgte vielerorts für Befremden. Heldt machte aus seinem Frust keinen Hehl. „Das kam überraschend. Ich muss das alles erst einmal verdauen und sacken lassen. Ich hätte gerne beim 1. FC Köln weitergearbeitet, mein Herz hängt an diesem Verein“, sagte er dem „Kölner Stadtanzeiger“.

Anders als Heldt bleibt Alexander Wehrle dem FC erhalten. Zwar brachte der Finanzgeschäftsführer sein Bedauern über das Ende der Zusammenarbeit mit Heldt zum Ausdruck, sieht seine Zukunft aber weiterhin in Köln. „In einer der wohl schwierigsten finanziellen Situationen der Clubhistorie ist man sich der Verantwortung ganz bewusst. Ich könnte nicht in den Spiegel schauen, wenn ich jetzt sagen würde, ich übernehme keine Verantwortung mehr. Wir haben extreme Herausforderungen vor uns“, sagte er mit Bezug auf die wirtschaftlichen Folgen der anhaltenden Corona-Pandemie.

Kein Wehrle-Wechsel nach Stuttgart

Der mit dem Ligakonkurrenten VfB Stuttgart in Verbindung gebrachte Wehrle schloss einen Vereinswechsel aus: „Ich respektiere die Haltung meines Arbeitgebers, dass man mich nicht aus einem Vertrag herauslässt, der bis 2023 geht. Deshalb habe ich den Verantwortlichen aus Stuttgart abgesagt. Das Thema ist erledigt.“

Die Aufgabe von Heldt bei der strategischen Ausrichtung des sportlichen Bereichs und der Kaderplanung soll zunächst Vorstandsberater Jörg Jakobs übernehmen. Als Dauerlösung ist der auch an der Kölner Sporthochschule Beschäftigte jedoch nicht eingeplant. „Der Begriff interim steht als Überschrift darüber. Ich sehe mich nicht in einer langfristigen Rolle“, kommentierte Jakobs.

Dennoch verspürt Vizepräsident Eckhard Sauren bei der Suche nach einem dauerhafteren Heldt-Nachfolger keinen Grund zur Eile: „Wir haben genügend Zeit. Wenn man sich anschaut, was am Markt kurzfristig verfügbar ist an Sportdirektoren, die in der Vergangenheit Erfolge hatten und zu unserem Club passen, wird man feststellen, dass er überschaubar ist.“

„Unglückliche Kader-Struktur“

In Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer Steffen Baumgart ist Jakob mächtig gefordert. Zwar bleiben die Kölner bei den Einnahmen auf Bundesliga-Niveau, müssen aber dennoch sparen. Laut Vorgabe des Vorstandes wird ein Transfererlös über 20 Millionen Euro angestrebt. Zudem ist es auf dem Transfermarkt coronabedingt noch sehr ruhig. „Wir haben eine unglückliche Kader-Struktur, stehen vor der Glaskugel und wissen nicht, wie der Sommer ablaufen wird“, bekannte Jakobs.

Spieler wie Sebastiaan Bornauw, Ondrej Duda oder Ellyes Skhiri stehen zum Verkauf. Als Zugänge sind Dejan Ljubicic (23, Rapid Wien), Torhüter Marvin Schwäbe (26, Bröndby) und Verteidiger Timo Hübers (24/Hannover) im Gespräch. Darüber hinaus kann der FC auf die Rückkehr des Schalkers Mark Uth hoffen. „Wir waren in den letzten Wochen im engen Austausch mit dem Berater von Mark Uth. Wir sind da relativ weit. Der Spieler hat durchaus Interesse, zum 1. FC Köln zu kommen“, sagte Wehrle. (dpa)



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