Wirtschaft vor Lieferengpässen
Erneuter Bergungsversuch der „Ever Given“ im Suez-Kanal gescheitert

Zwei Schlepperboote beteiligen sich an der Freisetzung des im Suezkanal gestrandetem Containerschiffs «Ever Given».
Foto: -/Suez Canal Authority/dpa/dpa
Der Containerriese „Ever Given“ steckt weiter im Suez-Kanal fest: Ein erneuter Versuch, das Schiff aus seiner festgefahrenen Lage zu befreien, sei gescheitert, teilte am Freitag die Gesellschaft Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) in Singapur mit, die für das technische Management des Containerschiffs verantwortlich ist. Zwei weitere Schlepper werden demnach bis Sonntag im Suez-Kanal erwartet, um bei der Bergung zu helfen.
Die 400 Meter lange und über 220.000 Tonnen schwere „Ever Given“ war in einem Sandsturm vom Kurs abgekommen und in Ufernähe des Kanals auf Grund gelaufen. Sie blockiert seitdem den Kanal, sämtliche Schiffe darin können nicht weiterfahren. Seit Mittwoch laufen die Bemühungen vor Ort auf Hochtouren, das Schiff wieder freizubekommen. Die Bergung könnte allerdings noch Wochen dauern.
Zuletzt stauten sich rund um den Ort der Havarie bereits über 200 Schiffe. Daher wachsen die Befürchtungen der Wirtschaft vor Lieferengpässen.
Jeden Tag fließen nach Schätzungen von Llyod’s List Waren im Wert von 9,6 Milliarden Dollar durch den Kanal. Obwohl es sich dabei lediglich um „grobe Berechnungen“ handelt, bedeute dies Werte von 400 Millionen Dollar – pro Stunde, wie Fleetmon.com titelte.
Lloyd’s List Intelligence geht bei seinen „groben Berechnungen“ davon aus, dass der westgehende Verkehr im Kanal einen Wert von etwa 5,1 Milliarden Dollar täglich hat, während der ostgehende Verkehr etwa 4,5 Milliarden Dollar wert ist. (afp/ks/nmc)
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