Amazon-Beschäftigte streiken

In sieben Verteilstationen des Online-Händlers legen Beschäftigte die Arbeit nieder. Verdi verlangt den Abschluss eines Tarifvertrags. Der Erhöhung des Mindestlohns war Amazon allerdings schon zuvorgekommen.
Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte von Amazon an mehreren Standorten zum Streik aufgerufen.
Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte von Amazon an mehreren Standorten zum Streik aufgerufen.Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times11. Juli 2022

Nach einem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi haben Amazon-Beschäftigte an mehreren Standorten in Deutschland die Arbeit niedergelegt. Der Ausstand begann nach Angaben von Verdi-Sprechern mit Beginn der Nachtschicht, er soll bis Mittwoch dauern. Ein geplantes Ende der Aktion nannte Verdi nicht. Die Gewerkschaft fordert von Amazon die Anerkennung des Flächentarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel sowie den Abschluss eines Tarifvertrags. Amazon erwartet durch die Arbeitsniederlegungen keine Auswirkungen auf die Kunden, wie das Unternehmen mitteilte.

Der Streikaufruf gilt für insgesamt sieben Verteilzentren in Graben bei Augsburg, Leipzig, Koblenz, Rheinberg, Werne und an zwei Standorten in Bad Hersfeld. Im hessischen Bad Hersfeld beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben zunächst rund 700 Beschäftigte an dem Streik, in Rheinberg 450, in Graben bei Augsburg waren es etwa 300.

Rabattaktion Stein des Anstoßes

Anlass für den Streik ist nach Gewerkschaftsangaben Amazons Rabattaktion „Prime Day“, die am Dienstag (12. Juli) beginnt. Das Unternehmen verwies in seiner Stellungnahme darauf, dass alle Beschäftigten bei Amazon mindestens 12 Euro pro Stunde verdienen, im Herbst soll der Mindestverdienst auf 12,50 Euro pro Stunde steigen. Nach 24 Monaten liege der durchschnittliche Verdienst von Amazon-Mitarbeitern bei rund 2.750 Euro brutto pro Monat.

Tatsächlich habe Amazon die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro pro Stunde vorweggenommen, hieß es auch von Verdi. Durch den Verzicht auf Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld und längere Arbeitszeiten blieben die tatsächlichen Einkommen der Beschäftigten jedoch oft unter denen von Kollegen in vergleichbaren Unternehmen. (dpa/red)



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