Wirtschaftsweise wollen Wachstumsprognose senken

Stagnation und ungünstige Demografie: Wirtschaftsweise sehen eine Reduzierung des deutschen Wachstumspotentials. Mitte Mai soll eine neue Konjunkturprognose folgen.
Die «Wirtschaftsweise» Veronika Grimm sorgt für Verstimmung im Sachverständigenrat.
Die „Wirtschaftsweise“ Veronika Grimm im Sachverständigenrat.Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Epoch Times3. März 2024

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Einwicklung wird nach Auskunft seines Mitglieds Veronika Grimm die Wachstumsprognose für Deutschland nach unten korrigieren.

„Wir hatten 0,7 Prozent Wachstum für das laufende Jahr prognostiziert, das lässt sich vermutlich nicht halten“, sagte Grimm den Zeitungen der „Funke-Mediengruppe“ (Sonntagausgaben).

„Wir sind in einer Stagnationsphase und die ungünstige Demografie reduziert unser Wachstumspotential in den kommenden Jahren deutlich.“ Die Konjunkturprognose werde Mitte Mai aktualisiert.

Innovative Unternehmer gesucht

Zuvor hatte bereits die Bundesregierung ihre Wachstumserwartung für 2024 von 1.3 auf 0,2 Prozent herabgesetzt. Grimm betonte: „Wenn wir die Herausforderungen meistern und das Wachstum steigern wollen, wird das der Gesellschaft, insbesondere den Leistungsfähigen, viel abverlangen.“

Die Nürnberger Ökonomin forderte ein attraktives Umfeld für innovative Unternehmen: „Dazu gehören genügend und gut qualifizierte Fachkräfte, weniger Bürokratie und niedrigere Steuern.“

Der zunehmende Rechtsextremismus in Deutschland sei allerdings eine Bedrohung für die Wachstumschancen, stellte Grimm fest. „Fachkräfte aus dem Ausland werden abgeschreckt.“

Rentenalter erhöhen

Die Rente mit 63 Jahren sollte zumindest eingeschränkt werden, empfahl die Ökonomin weiter. „Ein frühzeitiger Renteneintritt ohne Abschläge sollte dann möglich sein, wenn es gesundheitliche Gründe gibt.“ Aktuell schaffe die Rente mit 63 für viele einen Anreiz, früher in den Ruhestand zu gehen, ob mit oder ohne Abschläge. „Vor allem Gutverdiener machen davon Gebrauch. Das verschärft den Fachkräftemangel.“

Grimm schlug eine Kopplung des Renteneintrittsalters an die fernere Lebenserwartung vor. Bis 2031 steige das Rentenalter ohnehin auf 67 Jahre. „Danach würde man – entsprechend der prognostizierten Lebenserwartung – alle zehn Jahre acht Monate länger arbeiten“, sagte sie den „Funke-Zeitungen“. „Bei der Rente mit 70 ist man da noch lange nicht.“  (dts/red)



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