
Chaos im Himmel: Flugzeugentführung in Belize endet tödlich – Bewaffneter Passagier rettet Mitreisende
Ein bewaffneter Passagier versuchte am 17. April auf einem Inlandsflug in Belize, ein Flugzeug zu entführen. Der Täter, ein mutmaßlicher US-Veteran, attackierte mehrere Menschen mit einem Messer. Ein Passagier setzte sich zur Wehr – und tötete den Angreifer mit einem Schuss. Der Pilot landete die Maschine in einem dramatischen Manöver sicher.

Kleinflugzeug auf der Landebahn. Symbolbild.
Foto: iStock
Ein Vorfall auf einem Tropic-Air-Flug von Corozal nach San Pedro Town in Belize endete am Donnerstag, 17. April, mit einem Todesopfer und mindestens drei Verletzten. Ein mit einem Messer bewaffneter Passagier versuchte, eine Cessna 208EX Grand Caravan mit 15 Passagieren und einem Piloten an Bord zu entführen.
Nach bisherigen Erkenntnissen handelte es sich um den 49-jährigen US-Staatsbürger und Armeeveteran Akinyela Taylor. Er soll versucht haben, seine Verbringung zurück in die USA zu erzwingen.
Notstand über den Luftraum von Belize verhängt
Die Maschine war bisherigen Erkenntnissen zufolge um 8:00 Uhr morgens vom Ranchito Airport in Corozal gestartet. Diese Kleinstadt befindet sich nahe der Grenze des mittelamerikanischen Staates zu Mexiko. Bei San Pedro handelt es sich um ein beliebtes Tourismusziel.
Der Angreifer hatte gemäß bis dato vorliegenden Berichten Insassen und den Piloten mit einem Messer bedroht. Auf diesen und auf zwei Passagiere stach er sogar ein. Zwei Stunden lang kreiste das Flugzeug in weiterer Folge in der Luft.
Als die Sicherheitskräfte am Boden bemerkten, dass es auf dem Flug zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein muss, stieg ein Polizeihubschrauber auf, um die Maschine zu verfolgen. Wie die Belize Airport Concession Company mitteilte, riefen die Behörden gegen 8:30 Uhr Ortszeit den Notstand aus.
Tatverdächtiger führte Messer mit sich – und wurde mit Schusswaffe gestoppt
Die örtliche Polizei hat bisher nicht alle Details über den Ablauf der Entführung mitgeteilt. Was jedoch schon jetzt als gesichert gilt, ist, dass einer der bereits zuvor schwer verletzten Passagiere eine Schusswaffe mit sich führte. Es ist ihm auch gelungen, aus dieser einen Schuss auf den Entführer abzufeuern, der diesen tödlich traf.
Dem Piloten gelang es, das Flugzeug auf dem Philip S. W. Goldson International Airport in Belize City rechtzeitig notzulanden, bevor der Treibstoff ausging. Die Passagiere konnten dort die Maschine verlassen und wurden von der Polizei empfangen. Die Vernehmungen der Zeugen dauern noch an. Der schwer verletzte Schütze wurde in kritischem Zustand in ein Krankenhaus gebracht.
Der CEO von Tropic Air, Maximilian Greif, würdigte in einer Stellungnahme das Handeln seines Piloten. Gegenüber lokalen Medien äußerte er:
„Angesichts des unfassbaren Drucks hat unser Pilot mit außergewöhnlichem Mut und mit großer Ruhe gehandelt und das Flugzeug zu einer sicheren Landung geführt. Seine Taten waren geradezu heldenhaft.“
Entführer soll an einer Schule in Missouri tätig gewesen sein
Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, sagte bei einer Pressekonferenz in Washington, dass US-Beamten nach wie vor Informationen über die Geschehnissesammelten. Sie sprach von einem „entsetzlichen“ Vorfall. Man sei dankbar, dass es nicht noch mehr Verletzte gegeben habe. Weiterhin kenne man bislang kaum Details.
Auch über den mutmaßlichen Entführer Akinyela Taylor verfüge man bis dato nur über wenige Informationen. Man könne auch noch nicht verifizieren, ob es sich um einen Armeeveteranen handele. Die Agentur „Reuters“ hatte dies unter Berufung auf Polizeibeamte berichtet.
Online-Recherchen ergaben, dass Taylor in den USA als Lehrer und Football-Trainer an der McCluer North Highschool in Florissant, Missouri, tätig war. Die Schule teilte jedoch mit, dass das Beschäftigungsverhältnis bereits seit einiger Zeit beendet gewesen sei.
Irreguläre Einreise nach Belize – fehlende Kontrollen vor Ort
Über das Motiv des Entführers herrscht nach wie vor Rätselraten. Auf einen politischen oder terroristischen Hintergrund deutet bislang nichts hin. Wie der örtliche TV-Sender „Channel 5“ berichtet, hatte Taylor wenige Tage zuvor Einlass nach Belize über die Nordgrenze gesucht. Die mexikanischen Behörden hätten ihm diese jedoch verweigert.
Offenbar ist es ihm in weiterer Folge dennoch gelungen, auf irregulärem Wege einzureisen. Polizeipräsident Chester Williams erklärte dazu:
„Letzte Nacht gab es ein Problem, wie mir in der Zollfreizone mitgeteilt wurde. An diesem war dieselbe Person beteiligt. Er scheint also eine problematische Person zu sein, und das ist es, was wir über ihn wissen.“
In Belize ist nun auch eine Debatte über die Flugsicherheit entbrannt. Auf kleinen, regionalen Flughäfen gibt es dort kaum Kontrollen von Flugpassagieren auf Waffen und gefährliche Gegenstände.
Reinhard Werner schreibt für die Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.
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