Logo Epoch Times
Beute ging in die Türkei

Falscher Polizeibeamter soll knapp 880.000 Euro erbeutet haben

In Berlin war vor geraumer Zeit eine Bande unterwegs, die sich als falsche Polizeibeamte ausgaben und Menschen ausraubte. Nun steht einer von ihnen vor dem Berliner Landgericht.

top-article-image

Ein Polizeiauto in Berlin.

Foto: iStock

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Immer wieder lassen sich Täter für Raubüberfälle neue Tricks einfallen. Vor dem Berliner Landgericht ist nun ein 23-Jähriger angeklagt, der sich als falscher Polizeibeamter ausgegeben und so etwa 880.000 Euro erbeutet haben soll. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat wegen 19 Fällen des vollendeten und 58 Fällen des versuchten bandenmäßigen Betruges Anklage erhoben.
Ältere Menschen im Alter zwischen 69 und 94 Jahren sollen der Mann und die gesondert verfolgten Mittäter angerufen und um ihr Vermögen gebracht haben. Dazu soll sich die Bande
einer professionellen Choreografie bedient haben: Ein Teil der Bande – unter ihnen der 23-Jährige – soll als falsche Polizeibeamte bei den Opfern angerufen und diese aufgefordert haben, ihre Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen.
Die Opfer seien dabei durch lange und wiederholte Telefonate, teilweise unter Strafandrohung, unter Druck gesetzt worden. Die angebliche Gefahr für die Wertgegenstände soll dabei wahlweise von „Räuberbanden“ oder von „korrupten Bankmitarbeitern“ ausgegangen sein – je nachdem, wo sich die Wertgegenstände befanden. Diese sollten die Opfer sodann an vermeintlich „sicheren“ Orten an die angeblichen Polizeibeamten übergeben. Die Wertgegenstände sollen dann von weiteren Bandenmitgliedern abgeholt und von wieder anderen Mittätern in die Türkei verbracht worden sein.
Sechs Mittäter wurden bereits vom Landgericht Berlin rechtskräftig zu Freiheitsstrafen zwischen drei Jahren und sechs Monaten bis zu sieben Jahren und sechs Monaten sowie zu Jugendstrafen zwischen zwei Jahren und zehn Monaten bis zu vier Jahren und acht Monaten verurteilt.
Dem 44-jährigen Nermin M. wird von der Berlin Staatsanwaltschaft vorgeworfen, mit derselben „Masche“ schweren Raub und Körperverletzung begangen zu haben.
Er soll im Januar 2021 gemeinsam mit einem unbekannten Mittäter zunächst bei einem in Berlin wohnenden Ehepaar angerufen haben. In dem Telefonat habe sich ein weiterer Mittäter als Polizeibeamter des Landeskriminalamtes ausgegeben und vorgeben, dass durch die Sparkasse Falschgeld herausgegeben worden sei, welches man gleich abholen werde.
Als der Angeklagte an der Haustür erschienen sei, habe er den 90-jährigen Geschädigten, als dieser seinen Dienstausweis überprüfen wollte, eine Treppe hinuntergestoßen. Anschließend habe er das bereit gelegte Bargeld in Höhe von 5.000 Euro sowie weitere 3.000 Euro entwendet. (er)
Als Hauptstadtreporter ist Erik Rusch regelmäßig in der Bundespressekonferenz und überall „Vor Ort“, wo kritische Fragen zu aktuellen Themen in den Bereichen Gesellschaft und Politik zu stellen sind.

Aktuelle Artikel des Autors

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.