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Patienten-Serienmörder Högel - Anklage gegen damalige Vorgesetzte

Knapp vier Monate nach dem Urteil gegen Ex-Krankenpfleger Niels Högel wegen 85 Morden hat die Oldenburger Staatsanwaltschaft Anklage gegen fünf frühere und aktuelle Führungskräfte des Klinikums Oldenburg erhoben.

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Der Vorsitzende Richter Sebastian Bührmann sagte in seiner Urteilsbegründung, bei den Taten Högels handele es sich "um etwas, was jegliche Grenzen sprengt und jeglichen Rahmen überschreitet".

Foto: Symbolbild / iStock

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Die juristische Aufarbeitung der wahrscheinlich größten Mordserie der deutschen Nachkriegsgeschichte geht weiter. Knapp vier Monate nach dem Urteil gegen Ex-Krankenpfleger Niels Högel wegen 85 Morden hat die Oldenburger Staatsanwaltschaft Anklage gegen fünf frühere und aktuelle Führungskräfte des Klinikums Oldenburg erhoben.
Sie wirft vier Männern und einer Frau Totschlag durch Unterlassen vor, wie ein Sprecher der Behörde sagte. Zu den Beschuldigten gehören ein früherer Geschäftsführer, eine ehemalige Pflegedirektorin und ein früherer Chefarzt.
Zu erstmaligen Ermittlungen gegen Högl kam es nachdem er auf frischer Tat im Juni 2005 von Kollegen auf der Intensivstation ertappt wurde. Dort soll er vorsätzlich die Spritzenpumpe eines Patienten manipuliert und dem Patienten ohne medizinische Indikation das Antiarrhythmikum Gilurytmal verabreicht haben.
Anfang Juni 2019 wurde Högel in 85 Fällen schuldig gesprochen und unter Betonung der besonderen Schwere der Schuld zum zweiten Mal zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Feststellung einer besonderen Schwere der Schuld schließt eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren aus. Zudem wurde Högel mit einem lebenslangen Berufsverbot belegt.
Der Vorsitzende Richter Sebastian Bührmann sagte in seiner Urteilsbegründung, bei den Taten Högels handele es sich „um etwas, was jegliche Grenzen sprengt und jeglichen Rahmen überschreitet“. Högels Schuld sei unfassbar: „Herr Högel, Ihre Taten sind unbegreiflich – es ist so viel, dass der menschliche Verstand kapituliert vor der schieren Anzahl der Taten“, berichtete damals der „Spiegel“. (dpa/er)

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