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Am Strand wurde Chanukka gefeiert

Terrorangriff an Sydneys Bondi Beach: 12 Tote und 29 Verletzte

Bei dem Angriff in der australischen Metropole Sydney sind 12 Menschen getötet worden. Die australischen Behörden haben den Schusswaffenangriff als antisemitischen Terrorangriff eingestuft. Regierungschefs wie Friedrich Merz, Emmanuel Macron und Keir Starmer äußerten ihr Mitgefühl.

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Zunächst gab es keine offiziellen Angaben zu Toten und Verletzten.

Foto: Mark Baker/AP/dpa

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In Kürze

  • Im australischen Sydney gab es einen Angriff mit Schusswaffen.
  • Am Strand wurde der erste Tag von Chanukka gefeiert.
  • Stand 14 Uhr wird von 12 Toten und 29 Verletzten ausgegangen.
  • Gesprochen wird von zwei mutmaßlichen Tätern; einer starb, der andere ist in kritischem gesundheitlichem Zustand.
  • Merz zeigt sich „fassungslos“, viele Regierungschefs wie Emmanuel Macron und Keir Starmer äußerten ihr Mitgefühl.

 
Bei einem Schusswaffenangriff am berühmten Bondi Beach im australischen Sydney sind nach Angaben der New South Wales Police Force 12 Menschen getötet worden. Demnach sind 29 weitere Menschen als verletzt gemeldet, zwei von ihnen Polizeibeamte.
Zudem starb einer der beiden mutmaßlichen Täter. Der zweite befindet sich laut Polizei im kritischen Zustand. Die Ermittlungen am Tatort sowie zu den Hintergründen dauern weiter an.
Die Polizei habe einen Sprengsatz in einem Auto gefunden, sagte ein Polizeisprecher. „Angesichts der Umstände des Angriffs von heute Abend (…), erkläre ich diesen zum Terrorangriff“, fügte er hinzu.  Das Auto mit dem Sprengsatz sei mit dem getöteten Angreifer in Verbindung gebracht worden.
Es gibt noch keine offiziellen Angaben zur Identität der mutmaßlichen Angreifer – unklar ist etwa, ob es sich um Einzeltäter handelt oder sie einer Organisation angehören. Die Lage ist unübersichtlich.

Auf den ABC-Bildern war am Strand zudem eine Waffe zu sehen, die wie eine Pumpgun aussah. Ein britischer Tourist berichtete AFP, er habe zwei schwarz gekleidete Schützen mit halbautomatischen Gewehren am Strand gesehen. Ein Mann außerhalb überwältigte einen der Angreifer:

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Nachdem bei der Polizei Meldungen über Schüsse am Bondi Beach eingegangen seien, seien die ersten Einsatzkräfte gegen 18:45 Uhr (Ortszeit, 8:45 MEZ) vor Ort gewesen. Die Polizei hatte die Menschen zur Evakuierung des Gebiets aufgerufen. Viele Strandbesucher ließen in Eile Gegenstände im Park am Strand zurück, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP sahen.

Am Strand wurde Chanukka gefeiert

Der Anschlag habe sich gegen die jüdische Gemeinschaft gerichtet, sagte der Regierungschef der Region New South Wales, Chris Minns.
„Dieser Angriff zielte darauf ab, die jüdische Gemeinde Sydneys am ersten Tag von Chanukka anzugreifen“, erklärte Minns am Sonntag bei einer Pressekonferenz.
Was ein Tag des Friedens und der Freude hätte sein sollen, der in der Gemeinde mit Familie und Unterstützern gefeiert werden sollte, sei „durch diesen schrecklichen und bösartigen Angriff erschüttert“ worden, sagte Minns. Dies sei schockierend und schmerzhaft.
Der Polizeichef von New South Wales, Mal Lanyon, bezeichnete die Attacke vor Journalisten als „terroristischen Vorfall“.
„Der

Der Polizei zufolge sind nach den Angriffen in Sydney zwei Personen in Gewahrsam.

Foto: Mark Baker/AP/dpa

Ein Augenzeuge berichtete, er habe zwei schwarz gekleidete Schützen mit halbautomatischen Gewehren am Strand gesehen. Die Menschen sollten das Gebiet meiden und den Polizeianweisungen Folge leisten, warnte die Polizei.

Australien will Schutz für Juden verstärken

Australiens Premierminister Anthony Albanese hat nach dem Terroranschlag am Bondi Beach in Sydney einen verstärkten Schutz für die jüdische Gemeinschaft im Land angekündigt.
„Als Premierminister sage ich im Namen aller Australier zur jüdischen Gemeinschaft: Wir stehen euch bei, wir stehen hinter euch, und wir bekräftigen heute Abend, dass ihr jedes Recht habt, stolz darauf zu sein, wer ihr seid und woran ihr glaubt“, sagte er am Sonntag. Sie müssten in Frieden und Sicherheit beten, studieren, leben und arbeiten können.

Polizeifahrzeuge sind nach der Schießerei am Bondi Beach in Sydney am 14. Dezember 2025.

Foto: David Gray/AFP via Getty Images

Die jüdische Gemeinde sollte niemals den Verlust ertragen müssen, den sie heute erlitten habe, und niemals die Angst kennenlernen, die sie heute Abend empfinde, so Albanese weiter. „Wir werden alle erforderlichen Mittel einsetzen, um ihre Sicherheit und ihren Schutz zu gewährleisten“, so der Regierungschef.
Er kündigte darüber hinaus an, dass Polizei und Sicherheitsbehörden daran arbeiten, „alle Personen zu identifizieren, die mit diesem abscheulichen Verbrechen in Verbindung stehen“. Man werde so schnell wie möglich aktuelle Informationen veröffentlichen, sobald diese verfügbar sind.
„Das Böse, das heute am Bondi Beach entfesselt wurde, ist unfassbar“, so Albanese. „Und das Trauma und der Verlust, mit denen die Familien heute Abend zu kämpfen haben, übersteigen die schlimmsten Albträume eines jeden Menschen.“

Reaktionen aus anderen Staaten

Bundeskanzler Friedrich Merz zeigte sich bestürzt. „Der antisemitische Anschlag am Bondi Beach zu Chanukka lässt mich fassungslos zurück“, schrieb der Kanzler im Kurzbotschaftendienst X. „Dies ist ein Angriff auf unsere gemeinsamen Werte. Diesem Antisemitismus müssen wir Einhalt gebieten – hier in Deutschland und weltweit.“ Seine Gedanken seien bei den Opfern und Angehörigen.
Bei dem Angriff in Sydney sind zehn Menschen gestorben.

Bei dem Angriff in Sydney sind zehn Menschen gestorben.

Foto: Mark Baker/AP/dpa

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, erklärte auf X, er sei „entsetzt und traurig über den Terrorangriff“ auf die Chanukka-Feier in Sydney – „eine verwerfliche Tat des Hasses, die durch nichts auf der Welt gerechtfertigt werden kann.“
Auch Außenminister Johann Wadephul (CDU) verurteilte den Anschlag. „Ich bin zutiefst erschüttert über den Terroranschlag in Sydney“, schrieb er am Sonntag auf X.
Es sei ein „Akt des Hasses“, der sich am ersten Tag von Chanukka gegen alle Juden weltweit richte. „Meine Gedanken sind bei den Familien der Ermordeten, den Verletzten und der jüdischen Gemeinde.“
Israels Präsident Isaac Herzog sprach angesichts der am Strand abgehaltenen Chanukka-Feier von einem „grausamen Angriff auf Juden“. Er rief die australischen Behörden bei einer Rede in Jerusalem dazu auf, mehr gegen Antisemitismus zu tun.
Am berühmten Bondi Beach läuft am Sonntag ein Polizeieinsatz. (Archiv)

Am berühmten Bondi Beach läuft ein Polizeieinsatz (Symbolbild).

Foto: Bianca De Marchi/AAP/dpa

Frankreich „wird weiter ohne Schwäche gegen antisemitischen Hass kämpfen“, erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron ebenfalls auf X.
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verurteilte „entschieden jede Form von Gewalt und Antisemitismus“ und sprach den Opfern ihre Anteilnahme aus.
„Die Nachricht, dass der Angriff am Bondi Beach ein antisemitischer Terroranschlag gegen jüdische Familien bei einer Chanukka-Veranstaltung war, ist widerlich“, schrieb der britische Premierminister Keir Starmer auf X. Großbritannien „wird immer an der Seite Australiens und der jüdischen Gemeinschaft stehen“, fügte er hinzu.

Von der Leyen: Europa steht Australien und der jüdischen Gemeinschaft bei

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf X, sie sei „schockiert“ über den Angriff. „Europa steht Australien und der jüdischen Gemeinschaft überall bei. Wir stehen gemeinsam gegen Gewalt, Antisemitismus und Hass ein“, fügte sie hinzu.
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sagte, „dieser entsetzliche Gewaltakt gegen die jüdische Gemeinschaft muss unmissverständlich verurteilt werden“.
Der niederländische Regierungschef Dick Schoof sprach auf X von einem „dunklen Tag für Australien“.
„An diesem ersten Tag von Chanukka betrauern wir die Opfer des schrecklichen Schusswaffenangriffs in Sydney“, schrieb der belgische Regierungschef Bart De Wever. „Antisemitismus hat in unseren Gesellschaften keinen Platz, und wir müssen ihn mit unerschütterlicher Entschlossenheit bekämpfen. Immer“, fügte er hinzu.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksj erklärte die „Solidarität“ der Ukraine „angesichts des brutalen Terrorangriffs (…) auf die jüdische Gemeinschaft zu Beginn von Chanukka“.
Bondi Beach ist einer der berühmtesten Strände Australiens, an dem sich am Wochenende besonders viele einheimische Surfer und Badegäste sowie Touristen tummeln. (afp/dpa/ks)

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