Syrienkonflikt erreicht Deutschland
Syrien-Kundgebungen in Düsseldorf eskalieren: Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung
Nach zwei politisch aufgeladenen Kundgebungen zum Syrienkonflikt ist es am Sonntag, 20. Juli, auf dem Vorplatz des Düsseldorfer Hauptbahnhofs zu massiven Ausschreitungen gekommen. Eine Massenschlägerei mit etwa 50 Beteiligten führte zu mehreren Verletzten – vorwiegend Polizeibeamten. Die Ermittlungen laufen, der genaue Auslöser bleibt bislang unklar.

Prosyrische Demonstranten in Deutschland. (Archivbild)
Foto: via dts Nachrichtenagentur
Zu einem Großeinsatz der Polizei infolge einer Massenschlägerei ist es am Sonntag, 20. Juli, auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs in Düsseldorf gekommen. Zuvor hatten prokurdische Gruppen und Anhänger der Führung in Damaskus jeweils Kundgebungen vor dem Hintergrund jüngster Kampfhandlungen im Süden Syriens abgehalten.
Wie aus dem Polizeibericht hervorgeht, wurden fünf Polizeibeamte und ein Kundgebungsteilnehmer bei den Ausschreitungen verletzt. Diesen seien verbale Auseinandersetzungen zwischen den Gruppen vorangegangen, die am Sonntagnachmittag auf dem Konrad-Adenauer-Platz aufeinandergetroffen waren.
Massaker an Drusen und Intervention Israels in Syrien als Demo-Anlässe
Die Polizei nahm bis dato 20 Strafanzeigen auf – unter anderem wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung. Der „Neuen Rhein-Zeitung“ (NRZ) zufolge nahm die Polizei zudem mindestens drei Personen vorübergehend in Gewahrsam. Infolge der Ausschreitungen sei auf dem Hauptbahnhof in Düsseldorf für mehrere Stunden der Straßenbahnverkehr unterbrochen gewesen.
Auf dem Konrad-Adenauer-Platz hatten sich nach Angaben des WDR zwischen 400 und 500 Personen an der Kundgebung beteiligt, zu der prokurdische Gruppen aufgerufen hatten. Diese hatten sich mit der drusischen Gemeinde in der südsyrischen Stadt Suweida solidarisiert. In dieser soll es im Zuge der Kampfhandlungen zu Massakern dschihadistischer Gruppen an Drusen gekommen sein.
Israel intervenierte zugunsten der Jerusalem gegenüber freundlich gesinnten Volksgruppe und bombardierte unter anderem Einrichtungen der syrischen Armee in Damaskus. Die prosyrische Demonstration protestierte gegen die Intervention. Die Teilnehmer trugen die seit dem Sturz des Langzeitpräsidenten Baschar al-Assad wieder als offizielle Landesflagge geltende Flagge der „Syrischen Republik“. Auch Konterfeis des neuen Machthabers Ahmed al-Scharaa waren zu sehen.
Waffenruhe in Suweida beruhigt die Gemüter nicht
Zu der Schlägerei, an der sich etwa 50 Personen beteiligt haben sollen, kam es, nachdem die prosyrische Kundgebung den Bahnhofsvorplatz erreicht hatte. Im Zuge der Auseinandersetzung wurden Flaschen, Steine und Schuhe als Wurfgeschosse verwendet. Der genaue Auslöser der Eskalation ist nach wie vor unbekannt, die Ermittlungen dauern an. Die „Rheinische Post“ schreibt, dass etwa 50 Teilnehmer der prosyrischen Kundgebung die rivalisierende Versammlung angegriffen habe. Der Polizeibericht erwähnt dergleichen nicht.
Ein Post auf X vom späten Abend sprach von drei Verletzten unter Kundgebungsteilnehmern. Die Polizei hat ihren Bericht diesbezüglich jedoch noch nicht aktualisiert. Im Süden Syriens gilt zurzeit eine Waffenruhe. Drusische Milizen haben Suweida wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Stammeskämpfer und Dschihadisten haben sich nach Angaben der „Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ wieder zurückgezogen.
Reinhard Werner schreibt für Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.
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