Bundesregierung verurteilt Angriffe auf US-Botschaft in Bagdad
"Die Sicherheit und Unverletzlichkeit diplomatischer Vertretungen und ihres Personals gehören zum Kern der internationalen Ordnung, auf die alle Staaten gleichermaßen angewiesen sind", erklärt das Auswärtiga Amt in Berlin. Übergriffe seien "durch nichts zu rechtfertigen".

Vor der US-Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad am 1. Januar 2020 feuern die US-Streitkräfte (nicht im Bild) Tränengas auf Mitglieder der paramilitärischen Hashed al-Shaabi-Truppe ab.
Foto: AHMAD AL-RUBAYE/AFP über Getty Images
Die Bundesregierung hat die gewaltsamen Angriffe auf die US-Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad verurteilt. „Die Sicherheit und Unverletzlichkeit diplomatischer Vertretungen und ihres Personals gehören zum Kern der internationalen Ordnung, auf die alle Staaten gleichermaßen angewiesen sind“, erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin am Mittwoch. Übergriffe seien „durch nichts zu rechtfertigen“.
Die Bundesregierung erwarte von der irakischen Regierung, dass sie ihrer Verantwortung für die Sicherheit der Botschaften und Konsulate nachkomme, erklärte die Sprecherin weiter.
Die Ereignisse von Bagdad würden „auch mit Blick auf die Lage in der Region“ Anlass zur Sorge geben. „Besonnenheit und Augenmaß sind jetzt besonders wichtig“, hieß es aus Berlin weiter. Es müsse „alles unterlassen“ werden, „was die Stabilität und Sicherheit des Irak gefährdet“.
US-Botschaft gestürmt und belagert
Pro-iranische Demonstranten hatten am Dienstag das US-Botschaftsgelände in Bagdad gestürmt und ihre Belagerung am Mittwoch zunächst fortgesetzt. US-Sicherheitskräfte reagierten unter anderem mit dem Einsatz von Tränengas, es soll Dutzende Verletzte gegeben haben.
Am Mittwoch zogen alle Demonstranten schließlich ab, wie ein AFP-Fotograf berichtete. Sie zogen in Richtung der Ausgänge aus der hochgesicherten Grünen Zone, wo sich die Botschaft befindet, und riefen: „Wir haben sie verbrannt!“ Zuvor hatten die pro-iranischen Hasched al-Schaabi-Milizen die Demonstranten zum Rückzug aufgefordert.
Hintergrund der Gewalteskalation waren US-Luftangriffe auf die pro-iranischen Hisbollah-Brigaden, bei denen am Sonntag 25 Kämpfer getötet worden waren. Damit reagierte die US-Armee auf den Tod eines US-Zivilisten bei einem Raketenangriff auf einen US-Militärstützpunkt im Irak. Die Hisbollah-Brigaden sind Teil der pro-iranischen, überwiegend schiitischen Hasched-al-Schaabi-Milizen. (afp)
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